Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 612
(PDF, 206 MB)
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612 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 10. Heft. (Oktober 1925.)

wurde er zum Professor an der Lemberger Universität ernannt, wo er
über Psychologie mit großem Erfolg dozierte und wo seine neuen
Lehren zahlreiche Anhänger fanden. Seine kühnen Ideen und Gedanken
haben natürlich bei den „unvermeidlichen** Gegnern aus dem
Lager der offiziellen Wissenschaft die üblichen Angriffe hervorgerufen
, gegen die jedoch der Forscher mit Scharfsinn und strenger
Logik anzukämpfen verstand. Ochorowicz verlegte dann seine Tätigkeit
nach Paris, wohin er vom Psychologischen Institut in Paris berufen
wurde, um die ihm angebotene Leitung des Instituts zu übernehmen;
allein, gewisse Differenzen mit seinen Pariser Kollegen veranlaßten
ihn nach einiger Zeit, seine Stellung zu verlassen und nach seiner
Heimat zurückzukehren, um sich in einem kleinen, stillen Orte ungestört
seinen weiteren Studien zu widmen.

Von seinen zahlreichen, vielseitigen literarischen Arbeiten möchte
ich nur folgende erwähnen:

Grundriß der Psychologie, Ueber den freien Willen, lieber das
dichterische Schaffen vom psychologischen Standpunkte betrachtet,
Erscheinungen der Verdoppeking im geistigen Menschenleben, Genetisches
Ordnungssystem der Elemente, Skizzen zur Theorie der rudimentären
Erscheinungen.

Besonderes Aufsehen erregte sein in Paris erschienenes Werk ,,La
Suggestion mentale", mit einer Einleitung des bekannten Pariser Gelehrten
Prof. Riehet. Desgleichen haben seine in den Annalen der
psychischen Wissenschaften von 1910 veröffentlichten Versuchsergebnisse
mit dem Medium Stanislawa Tomczyk großes Interesse erregt.
1 einer erschienen in letzter Zeit u. a. zwei Bände ,,Mediumistische Erscheinungen
''.

Es sei hier noch betont, daß bezüglich der Erklärung der me-
diumistische.i Phänomene, Ochorowicz bis zu seinem Tode die ideopla-
stische Hypothese vertreten hat.

Aus den hier genannten Themen seiner veröffentlichten Schriften
geht schon sein umfassendes Wissen und die Vielseitigkeit seines geistigen
Wirkungskreises hervor, was zu betonen mir insofern wesentlich
erscheint, als in seinen angeblichen Trance-Kundgebungen diese Vielseitigkeit
ebenfalls in Erscheinung tritt.

In den letzten Jahren lebte und wirkte Ochorowicz in Warschau,
wo er einige von Frau Domanska abgemietete Zimmer bewohnte. Da
diese intelligente Dame für seine Forschungen Interesse zeigte, wurde
sie seine Sekretärin und später infolge seines schweren Herzleidens,
welches besondere Pflege erforderte, war sie ihm bis zu seinem Tode
eine sehr zugetane aufmerksame Pflegerin und Gesellschafterin.

In dieser Wohnung starb auch der Gelehrte, und gleich nach seinem
Tode wurde sein Nachlaß, das Mobiliar, die Bibliothek, sowie sämtliche
Schriften und Manuskripte in einem der Zimmer von der Behörde verschlossen
und amtlich versiegelt.

W enige Tage nach seiner Beerdigung vernahm Frau Domanska,
die die übrigen Zimmer weiterhin bewohnte, aus d e m neb e n -


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