Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 655
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Fritz Grunewald in Werdegang und Schaffen. 655

riumsprojektes, da das in Frage kommende Medium sich als unzuverlässig
erwiesen habe.

Es wiederholte sich hier also die Enttäuschung von Kopenhagen,
die Grunewald schwer verwinden konnte. Er war ein sehr feinfühlender
Mensch, den die bereits genannten und noch folgenden Enttäuschungen
fast schwermütig machten und in seiner Entschlußkraft sehr
hemmten.

Bis Ende 1923 unterrichtete G. weiter an der Gaußschule, konnte
sich aber trotz der inzwischen eingetretenen Stabilisierung und damit
besseren Bezahlung zu einer Weiterführung des Lehramtes nicht entschließen
. Er plante im Jahre 1924 eine Reise nach Island, und zwar
in Begleitung des Mediums Einer Nielsen, von dem er immer noch
gute Ergebpisse erhoffte. Wirklich konnte G. im Januar 1924 nach
Kopenhagen reisen, um einige Probesitzungen mit Nielsen zu veranstalten
. Es bildeten sich auch in der ersten Sitzung wieder große,
schleierartige Massen, aber die Sitzung war für Grunewald und noch
mehr für den von ihm eingeladenen ersten Untersuchungsbeamten
der Londoner Gesellschaft insofern wertlos, als Nielsen vor und während
der Sitzung hartnäckig jede Kontrolle verweigerte. Zu dieser
Enttäuschung kam noch der Umstand, daß Nielsens und Grunewalds
gemeinsame Bekannte G. dafür verantwortlich machten, daß sich keine
Phantome bilden wollten, sondern nur „Teleplasma" von zweifelhafter
Art. Nach vier völlig ergebnislosen Sitzungen wurde schließlich G.
selbst von der Reise nach Island ausgeschlossen, wo Nielsen von dem
mehr spiritistischen Kreis, der ihn vorher schon hoch honoriert hatte,
erwartet wurde. G. dagegen wurde der bereits zugesagte Reisezuschuß
entzogen, so daß er nach dreiwöchigem Aufenthalt völlig niedergeschlagen
nach Berlin zurückkehrte. Das einzig Positive an dieser
Reise waren vier erfolgreiche Vorträge in Kopenhagen und Helsingör
gewesen, in denen G. frei in dänischer Sprache vortrug, die er inzwischen
in dieser beachtlichen Weise beherrschen gelernt hatte. In Berlin
konnte sich G. nicht entschließen, die aussichtsreiche Lehrtätigkeit
wieder aufzunehmen. Da erhielt er nacheinander drei für ihn günstige
Verlagsangebote, so daß er sie anzunehmen und wissenschaftlich-
schriftstellerisch zu schaffen beschloß.

Im März 1926 fuhr G. abermals nach Kopenhagen, um einen Vortrag
Prof. Winthers anzuhören, der über seine Ergebnisse mit Frau
Rasmussen berichtete, die sehr positiv waren. (Bericht siehe in den
,,Psych. Stud.") Prof. Dr. Winther ist von G. seinerzeit in die Methodik
eingeführt worden und führt sie nun weiter.

Im Mai 1925 fuhr G. im Auftrage einer deutschen okkultistischein
Vereinigung nach Talp a bei Czernowitz in Rumänien, um dort einen
außerordentlichen Spukfall zu untersuchen, in dessen Mittelpunkt ein
11\ jähriges Bauernmädchen stand. G. konnte das Mädchen zehn Tage
lang isoliert beobachten und eine große Anzahl echter Phänomene erleben
. Leider brachte die genannte Vereinigung die Mittel nicht auf,
das Medium nach Berlin zur näheren Untersuchung zu bringen. Diese


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