Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 663
(PDF, 206 MB)
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Geldnerth: Mediale Leistungen der Frau Jadwiga Domanska. 663

und genügt uns das Faktum der stillstehenden Zeiger, um es festzustellen
?

Als Resume dessen, worauf ich mich beziehe, will ich versuchen,
hier nacheinander folgende Phasen des Menschenlebens in Betracht
zu ziehen, sowie die Grundfaktoren, die jeder dieser Phasen eigen
sind und die Hauptrolle in derselben spielen, einer entsprechenden Prüfung
unterziehen. Ich spreche natürlich im rein objektiven, menschlichen
Sinne. Es waren diese Phasen: Die Kindheit, die Jugend, das
reife Mannesalter und das Greisenalter.

Die Introspektion — hier spreche ich wiederum im allgemeinen
Sinne, wird uns die Möglichkeit zur Orientierung geben, welche von
diesen Phasen den Individualismus am meisten bereichert und welche
auf den sog. Uebergang vom Leben zum Tode am meisten Einfluß übt.

Ist es die Kindheit — welche eine unbekannte Anpassung für den
Empfang der ersten beim Eintritte ins Leben stehenden Erregungen
darstellt?

Ist es das jugendliche Alter, dieses volle und bewußte Warten auf
das Resultat des üppigen, in Gruppen aufgefaßten Vieldurchlebten?

Ist es das reife Mannesalter, welches das Durchlebte nach dem
Maße der Möglichkeiten, der Bedingungen und der Kräfte realisiert?

Ist es schließlich das Greisenalter, dieses Siegel, aufgedrückt auf
das Pergament, welches oft mit Blut und Tränen befleckt, oft dagegen
kaum beschrieben ist?

Nein! Diese bestimmten psychologischen Konstellationen stellen
nur einzelne Teile des Sternbildes vor, welches das Symbol des Todes
darstellt. Beim Beschreiben der letzten Augenblicke meines Lebens,
bemerkte ich, daß im Laufe eines kurzen Momentes ich in Gedanken
mein ganzes Leben durchlief, von der Wiege bis zu meinen letzten
Tagen: ich schloß das Kind, die Jugend, den reifen Mann und den
Greis in ein einziges Ich, das sterbende Ich ein, und dieses einzige
Ich, präpariert und angepaßt den Bedürfnissen des Todes, nahm ich
auf das ,,jenseitige Ufer 4 mit.

Es war dies kein Gedächtnis und kein Bewußtsein mehr: es war,
wenn ich das so nennen darf — eine „Altpsyche'' (kosmischeis
Bewußtsein).

Sitzung vom 11. Oktober 1922.

Was für Schlüsse ergeben sich aus dem Gesagten? Ist es möglich,
anzunehmen, daß das gleichzeitig mit dem Organismus absterbende
Gehirn sich seines aufgespeicherten Energievorrates einfach entledigte
und indem es den in etwaigen Reservearterien eingeschlossenen Gedankenkomplex
gruppiert, diese in solchen Quantitäten konzentriert,,
daß sie noch lange später in den Sphären des Kosmos leuchten können,
als Blitze der Intelligenz, des Gedächtnisses, des Willens, mit einem
Worte, als Manifestation eines vollen Bewußtseins, während das Instrument
selbst, das Gehirn, bereits tot ist?


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