Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 712
(PDF, 206 MB)
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712 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 12. Heft. (Dezember 1925.)

so fing ich an diesen Knistergeräuschen nachzuspüren. Zunächst dachte
ich natürlich an irgendein Insekt. Doch machte das Knistern mehr den
Eindruck, als ob an einer bestimmten Stelle die einzelnen dünnen Holzstäbe
des Korbgeflechtes aneinander verschoben würden, und die durch»
Adhäsion bedingten Hemmungen ruckweise rasch nacheinander durch
die Reibung überwunden und dadurch das Knistern hervorgerufen
würde; etwa so: Zirrr . . . krrr . . . zirrr . . . krrr . .. zirrr . . .krrr . . . usf.
(Da das Knistern also akustisch ausgesprochen den Charakter eines Geräusches
hatte, welches durch das Verschieben der Holzstäbe aneinander
verursacht werden mußte, und ich mich durch mehrere Versuche
davon überzeugte, indem ich das Holzgeflecht des Korbes schwach
zusammendrückte, wobei dem Charakter nach ganz ähnliche Geräusche
entstanden, so ließ ich die Annahme eines Insektes fallen.) Dies brachte
mich dann auf den Gedanken, ob die Verschiebung des Korbgeflechtes
und das dadurch hervorgerufene Knistern nicht vielleicht seine Ursache»
in Temperaturschwankungen der Luft haben könne, welche Temperaturschwankung
ihrerseits wieder durch die von meinem Körper ausstrahlende
Wärme hatte hervorgerufen werden können. Holz, welches Tem-
peratm Veränderungen ausgesetzt wird, „wirft" sich bekanntlich. Jedoch
das rhythmische, sich halbe Minuten ununterbrochen wiederholende,
und mit dazwischen liegenden Pausen 5 bis io Minuten, oder noch längere
Knistern deutete darauf hin, daß es nicht auf Temperaturschwankungen
der Luft beruhen konnte, wenn solche auch durch meine
Körperwärme eingetreten sein mußte; denn dann hätte doch nur ein
einziges oder seltenes Knistern sich einstellen müssen, nicht aber ein
lange dauerndes rhythmisches Knistern.

Da ich nun seit Jahrzehnten gewohnt bin, alle mir vorkommenden
physikalischen Wahrnehmungen, deren natürliche Ursachen nicht sofort
ersichtlich sind, auch auf die Möglichkeit einer „okkulten' Ursache hin
anzusehen und zu untersuchen; ich ferner aus der okkultistischen Literatur
und aus eigener Erfahrung das Phänomen der Telekinese kannte,
so fing ich an, die Möglichkeit einer okkulten Ursache dieser Knistergeräusche
ins Auge zu fassen. Die fast unzähligen Berührungspunkte
der blanken Holzruten des Korbgeflechtes boten vielleicht an irgendeiner
günstigen Stelle eine sehr zarte elastische Reibungsfläche, und an«
einem solchen Punkte konnte dann eine Kraft, die einen Magneten
imstande war anzuziehen oder abzustoßen, vielleicht auch die Holzstäbe!
in Bewegung setzen und dadurch das Knistern hervorrufen. Da nun
solche Kräfte, wie wir wissen, auch vom menschlichen Körper ausgehen,
so schloß ich, daß es eventuell die von meinem eigenen Körper ausstrahlende
Spannungsenergie sei; denn ich hatte dieses Knistern, soviel
ich mich erinnern konnte, immer nur dann wahrgenommen, wenn ich
in der Nähe des Korbes saß. Es war laut genug, um, es im ganzen
Zimmer zu hören. Da wir feiner aus den vielfachen Versuchen in
dieser Richtung wissen, daß diese in unserem oder an unserem Körper
befindliche Kraft — nennen wir es magnetisches Fluid oder sonstwie
— in der Regel unserem bewußten oder auch unbewußten Willen ge-


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