Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 713
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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v. Rechenberg: Knistergeräusche und ihre Hemmung d. d. Willen, 713

horcht, so sagte ich mir, daß wenn diese Geräusche tatsächlich ihre
Ursache in von meinem Körper ausgehenden Spannungs- oder Energiewirkungen
haben sollten, ich durch meinen Willen diese unsichtbaren
Ausstrahlungen, und somit auch die Geräusche selbst müßte unterbrechen
oder überhaupt aufheben können. Ich hob also die Hand und
gebot dem Knistern halt! Es schwieg. Ich ließ die Hand sinken und
verhielt mich indifferent: es begann von neuem. Dieses wiederholte
ich dann mehrere Male, und fast immer setzte das Knistern aus, wenn
ich ihm mjit gehobener Hand halt gebot. ^Manchmal jedoch ging es
weiter. Ich habe nun diese Versuche unzählige Male wiederholt und
bin zu folgendem Resultat gelangt: In sehr vielen Fällen setzte das
Knistern aus, wenn ich die Hand mit dem energischen Willen hob,
daß es aufhören solle; in sehr vielen Fällen jedoch gelang! es nicht,
trotz energischster Willensanspannung. Ich habe mir keine Notizen
über die Anzahl der Fehlversuche gemacht, glaube jedoch, daß die
Fehlversuche über wo gen. Immerhin war das Zusammenfallen des
Haltbefehls mit dein gleichzeitigen Aufhören des Knisterns so häufig
und auffällig — besonders bei den ersten diesbezüglichen Versuchen —,
daß ich die Meinung nicht ganz von der Hand weisen kann, daß tatsächlich
ein Zusammenhang zwischen den Knistergeräuschen und
irgendeinem eigenen oder einem fremden „okkulten" Kraftzentruni
vorliegen könnte, auf welches Kraftzentrum mein bewußter Wille hier
und da eine hemmende Wirkung auszuüben imstande war.

Hierbei darf nicht außer acht gelassen werden, daß, wenn tatsächlich
in den Knistergeräuschen? ein okkultes Phänomen vorgelegen
haben sollte, eine bewußte Einwirkung auf dieses Phänomen oder seine
Hemmung durch den bewußten Willen des Akteurs nach allen Erfahrungen
, die wir auf diesem Gebiet besitzen, nicht immer möglich ist.
Im Gegenteil ist bekannt, daß diese Phänomene sehr oft sich unserer
bewußten Einwirkung entziehen und nur vom sogenannten Unterbewußtsein
des betreffenden Agenten oder Mediums beherrscht werden.

Im Laufe des Winters wurde der Reisekorb aus der Fensternische
entfernt und an seine Stelle ein Stoß großer Holzscheite für den Kamin
aufgeschichtet. Auch hier trat das Knistergeräusch auf, wenn ich
mich in der Nähe des Holzstoßes setzte. Daß nun diese Knistergeräusche
genau in derselben Weise und dem akustischen Charakter nach auch
in dem Holzstoß auftraten, trotzdem dort gar nicht die Bedingungen
des Korbgeflechtes vorhanden waren, bestärkt mich ebenfalls in der
Annahme, daß ein echtes okkult hervorgerufenes Phänomen vorlag.
Auch hier hin und wieder die Möglichkeit, das Knistergeräusch durch
Willensanspannung zu unterbrechen; ebenso aber auch vielfache negative
Resultate, die ebenfalls die positiven überwogen. Auch wenn
ich im Bett etwa 2—3 m entfernt von der Fensternische lag, dauerte
das Knistern fort, manchmal gelang es, es vom Bett aus zu unterbrechen
, manchmal nicht. Schließlich ließ ich diese ganze Angelegenheit
auf sich beruhen. Jetzt, nachdem weder Holzscheite noch Korb
in der Fensternische stehen, ertönt das Knistern von dort nicht mehr.


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