Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 728
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0738
728 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 12. Heft. (Dezember 1925.)

Die Prozeßsachverständigen hatten sich daraufhin geeinigt, die
nach meiner Definition abwesenhei'.stelepathischen Vorgänge als Hellsehen
" zu definieren. Das ist mit dem methodischen Grundsalz, Hellsehen
nur dann als erwiesen anzunehmen, wenn jede telepathische Möglichkeit
ausscheidet, unvereinbar. In der Praxis sind wir natürlich in
der Lage, zu unterscheiden, auf welchem Wege eine parapsychische
Wahrnehmung erfolgt, ob direkt vom Medium zum Subjekt, also hellseherisch
, oder unter Zwischenschaltung telepathischer Gedanken träger.
Telepathie erscheint uns in jedem Fall, auch wenn sie sich zu völlig
unbekannten Personen erstreckt, als wahrscheinlicher und denkmög-
licher, als das direkte räumliche und zeitliche Hellsehen und die Wahrnehmung
von Vorgängen, die bereits der Vergangenheit angehören.

i. Fall : Ermordung eines Eisenbahnbeamten in Magdeburg.

Die Darstellung folgt der Zeugenaussage des Eismbahnüber-
wachungsbeamten Crantz, der die Ermittlungen seitens der Eisenbahndirektion
leitete und auf Veranlassung seiner Behörde einen Versuch
mit Drost und seinem Medium Marie Neumann in der Ueberwachungs-
zenlrale Magdeburg vornahm. Herr Crantz, der einen sehr zuverlässigen
Eindruck machte, hat sich während der Sitzung Notizen gemacht
und gab seine Aussagen mit großer Bestimmtheit ab.

Das Medium beschrieb das ihm unbekannte Gelände des Tatortes
genau, die Stellung verschiedener Wagen und Tender, das Licht einer
Weichenlaterne, die Stellung des Ermordeten und der Mörder im
Augenblick, als der Schuß fiel, den Weg, den die Mörder nach der Tat
über einen Staketenzaun und über die Pleiße genommen hatten. Es
fand unter mehreren ihm vorgelegten Schraubenschlüsseln denjenigen
richtig heraus, mit dem die Mörder das verwundete Opfer erschlagen
hatten und gab schließlich an, die Mörder seien nach Westfalen geflüchtet
und hielten sich zur Zeit in Dortmund auf. Es gab eine
genaue Personalbeschreibung, speziell von dem einen Mörder, von dem
es sagte, er sei mit einem „Doppelanzug" bekleidet, trage drei
Patronengürtel und sei mit Revolvern und Dolchen behängt. Auch
die übrige Beschreibung war so genau, daß Crantz mit Bestimmtheit
angab, er würde den Mörder auf Grund derselben unter einer Anzahl
von Personen erkannt haben.

Auf diese detaillierten Angaben hin furfr Crantz sogleich nach
Westfalen. Als er ankam, war dort gerade das Mörder paar, Gebrüder
Braß, die 20 Morde auf dem Gewissen hatten, in Marl bei Recklingj-
hausen gefaßt worden. Es hatte eine regelrechte Schlacht stattgefunden
, wobei der eine Mörder erschossen wurde; der andere hatte sich
im Gefängnis erhängt.

Auf diese beiden paßte nun die Beschreibung des Mediums auffallend
, speziell auf den Erschossenen, den Crantz auf Grund eines
Vergleichs mit seinen Notizen als haarscharf beschrieben bezeichnete.
Vor allen Dingen klärte sich der rätselhafte Ausdruck Doppelanzug"


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