Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 745
(PDF, 206 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Vom Büchertisch.

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so daß man kein abschließendes Urteil über sie abgeben kann. Aber
offenbar ist Kinski infolge der sinnlosen Angriffe, die man gegen ihn
richtete, nicht mehr gewillt, außerhalb des engsten Kreises seiner Freunde
Sitzungen zu geben, was für die Parapsychologie ein schwerer Schlag
ist. (Dem Artikel sind Photographien von mit Gips gefüllten Paraffinabgüssen
beigegeben, die in Pawlowskis Sitzungen entstanden.)

Es folgt dann ein Bericht über eigene okkulte Erlebnisse von Major
C. C. Golley, offenbar einem Sohn des berühmten Archidlacon Colley,
der um 1877 ganz außergewöhnliche Erlebnisse mit dem Medium Monck
hatte. Das seltsamste von den Erlebnissen Major Colieys ist das folgende
: Aus der rechten Seite des Mediums trat eine Art Dampf aus, der
sich schließlich in eine Art hübsche kleine Puppe von etwa 45 cm
Höhe verwandelte; das kleine Gebilde bewegte sich im Zirkel und setzte
sich dann auf Golleys Knie; als er seine kleine warme Hand hielt, die
nicilut größer als Colieys Daumen war, schmolz sie langsam dahin.
Sdhließlich verschwand das ganze Gebilde und es blieb nur eine Art
Nebel auf dem Tisch zurück; dieser Nebel löste sich dann im Medium
auf. Leider gibt Colley für manche recht natürlich anmutende Geschehnisse
so gewagte Deutungen, daß man nicht recht weiß, ob seine Beobachtungsfähigkeit
in den zunächst völlig unerklärlich scheinenden Fällen
ganz auf der nötigen Höhe war.

Den Schluß des Heftes bildet ein Bericht über Schwindeleien des
Geisterphotographen „Moß". Da das Psychic College Moß die Platten,
wenn auch widerwillig vor der Aufnahme zur „Magnetisierung" mit nach
Hause gegeben hatte, war der Betrug durch eine vorhergehende Belichtung
natürlich leicht auszuführen; erstaunlich bleibt nur, daß man so
lange brauchte, um den Unfug aufzudecken. R. Lambert.

Vom Büchertisch.

Hans Driesch ,Parapsychol o g i e und anerkannte Wissenschaft
. Im „Hochland", Oktoberheft 1925, S. 82—94.

in diesem Aufsatz wendet sich Driesch gegen die negative Dog-
matik und betont zunächst unter Hervorhebung des neuen parapsycho-
logischen Tatsachenmaterials, daß gar keine Rede davon sein könne,
wie vielfach in der Presse zu lesen ist, daß der Mediumismus sich durchweg
als Betrug herausgestellt habe. ,,Die Parapsychologie ist zwar
noch weit davon entfernt, eine Wissenschaft in systematischer Vollendung
zu sein, aber Wissenschaft ist sie, etwa der Elektrik
zur Zeit Voltas vergleichbar. Und die war doch gewiß etwas wert."
In diesem Zusammenhang; erfährt auch die ausführliche Berücksichtigung
der Parapsychologiü durch den Referenten im vierten Band
von Ueberwegs Geschichte der Philosophie, die von L i e b e r t in den
„K a n t s t u d i e n" wenn auch sehr höflich, so doch sehr entschieden
angegriffen worden war, ausdrückliche, ja lebhafte Billigung. „Wer sich
an dieser Aufnahme des Parapsychologischen in die Hallen des „Klassischen
" stößt, (möge sich hüten, daß nicht einmal von ihm geredet
werde wie von jenem alten Göttinger Professor, welcher die Unmöglichkeit
der Eisenbahn ,bewies'." Die wissenschaftliche Parapsychologie sei
zweifellos ,,von einer ganz ungeheuren Bedeutung für Weltanschauung
und Philosophie".

Des weiteren gibt Driesch eine kurze Darstellung der hauptsächlichen
Paraphänomene, soweit sie heute feststehen, und unternimmt
unter Skizzierung der Grundideen seines Vitalismus eine Eingliederung
in das allgemeine wissenschaftliche Weltbild. Er beginnt mit den para-
psychophysischen Vorgängen und zeigt, wie auch sie verstanden werden
können als Beherrschung der Materie durch die Entelechie. Er
beschränkt sich dabei auf die Erörterung von Phänomenen, die in Kon-


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