Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 746
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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746 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 12. Heft. (Dezember 1925.)

tinuität mit dem normalen Leibe des Mediums entstehen, die Frage
des Vorkommens auch anderer paraphysischer Phänomene offenlassend.

Von den parapsychischen Phänomenen erörtert er Telepath e, Hellsehen
und Gedankenieseti. Was die Theorie anlangt, so „scheint es
uns unzweifelhaft zu sein und wird auch wohl von keinem, der hier
überhaupt theoretisiert, geleugnet, daß die Theorie der Telepathie-und
des Gedankenlesens im irgendeiner Form mit dem Begriff des überseelischen
und überpersönlichen Wissens arbeiten muß."

Dieser Grundgedanke kann im einzelnen in verschiedener Weise
ausgestaltet werden. Die vorsichtigste Theorie würde lehren: „Alle
Einzelsubjekte stammen aus Einem her und gehen wieder in Eines
zurück, sei es unter Bewahrung ihrer Einzelheit im Einen, in für uns
unfaßbarer Weise, sei es unter Aufgaben ihrer Einzelheit. Weil alle
Einzelsubjekte im tiefsten Grund Eines sind, kann auch unter gewissen,
im besonderen noch unaufgeklärten Bedingungen ein bestimmtes Einzelsubjekt
an die Wissensinhalte anderer, und zwar an die aktuellen sowohl
wie die latenten, heran. Denn im Einen vereinigen sich alle Wissensinhalte
." Nach kurzer Berührung zweier, eine Zwischenstellung einnehmenden
Theorien von MacKenzie und dem Referenten, erörtert
Driesch die Argumente der Theorie des wissenschaftlichen Spiritismus,
ohne sich im eigentlichen Sinne für die eine oder andere Theorie zu
entscheiden. „So suche sich also bis auf weiteres jeder die Theorie,
die seiner Weltanschauung zusagt. Es kann ihm nicht gewehrt werden.
Anzuerkennen hat er nur erstens die Tatsächlichkeit der Phänomene
selbst, und zweitens den Nachweis, daß sie nicht ,normal' sind."

Es 'bleibt zu hoffen, daß die Arbeit, welche zeigt, daß auch diq
Paraphänomene an den anerkannten Wissenschaftsbestand ohne besondere
Schwierigkeit angeschlossen werden können, nicht ohne Wirkung
bleiben wird. Oesterreich, Tübingen.

Rudolf Otto, Das Heilige. Ueber das Irrationale in der Idee des Göttlichen
und sein Verhältnis zum Rationalen. 11. Aufl. Stuttgart-Gotha.
Verlag A. Perthes 1923.

Aus Anlaß der ersten Auflage des Werkes, die ich im Archiv für
Religionswissenschaft anzeigte, sagte ich, daß es von besonderer Feinheit
der psychologischen Analyse sei und sich in dieser Hinsicht
mit fachpsychologischer Arbeit durchaus messen könne. Die Einfühlungsgabe
des Verfassers, der zudem Gelegenheit hatte, auf einer
großen Orientreise orientalische Religionen aus eigener Anschauung
kennenzulernen, führte ihn dazu, die Mehrseitigkeit der Gefühle im
Religiösen reicher herauszuarbeiten, als das zuvor gelungen war. Ein
Mangel liegt in der nicht ausreichenden Erfassung und Herausarbeitung*
des erkenntnistheoretischen Problems bei der religiösen Erfahrung. Die
Beziehungen zu den parapsychologischen Problemen sind demgemäß
noch nicht erkannt.

Das Buch ist in der neuen Auflage natürlich in der Hauptsache dasselbe
geblieben. Es ist sogar wieder fast wörtlich das Buch der 1. Auflage
geworden, denn die Erweiterungen der späteren Auflagen sind jetzt
als ein selbständiges Werk von ihm losgelöst worden.

Oesterreich - Tübingen.*

Karl Hermann Schmidt, Die okkulten Phänomene im Lichte
der Wissenschaft. Grundzüge einer Magiologie. Berlin,
Walter de Gruyter & Co. 1923. (Samml. Göschen, Bd. 872.) 135 S.
Eine sehr hübsche, flott geschriebene Schrift, die trotz ihres geringen
Umfanges sehr reichhaltig ist und eigentlich das gesamte Gebiet
des Okkultismus befaßt, alles nicht rein abstrakt, sondern mit Beispielen
. Der Verfasser hat freilich eine gute wissenschaftliche Schule
hinter sich: er ist Schüler von Driesch. Er berücksichtigt auch nicht
nur die bloßen rohen Tatsachen, sondern geht auch auf das Theoretische
überall, wenn auch kurz, ein.


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