Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: IV
(PDF, 206 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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unabhängige und selbständige Existenz als in sich geschlossener Totalwesen
zu, während die bisherige animistische Anschauung die Erscheinungen
nur aus den allgemeinen Vorstellungsinhalten Lebender erklärt
wissen wollte. Der Unterschied zur spiritistischen Hypothese beruht
lediglich darauf, daß hier ein lebender Wirt als Existenzbedingung
für die Seelen Verstorbener gefordert wird, wie auch
in der althellenischen Auffassung die Schatten der Unterwelt nur wieder
Leben gewannen, wenn sie Blut tranken.

Die Konsequenz dieser Anschauung ist, daß auch Geister Le-
bender erscheinen können, da die Komplexbildung in den Seelen
der Wirte nicht erst nach dem Tode beginnt. Hierhin würden evt. die
als Aussendung des Astralkörpers bezeichneten Erscheinungen
gehören. Vielleicht beruht auch Telepathie bisweilen darauf,
daß man Kontakt gewinnt mit dem eigenen Ich in der
fremden Seele.--------------

Das Haus.

Von Hans Lindau (aus dem Berl. Tgbl., 27, Sept, 124.)
Mein Vater, Paul Lindau, erzählte folgendes:

Ich saß im Vorzimmer des Photographen Günther in Berlin und
besah mir Bilder durch den damals eben in Mode gekommenen
stereoskopischen Apparat, der für die beiden Augen zwei Bildaufnahmen
plastisch vereinigt. Plötzlich fällt mein Blick auf ein Hausportal
mit Weinlaub und eine Architektur, die mich wunderbar an
Bekanntes erinnert. Als Kind hatte ich von diesem Hause getrjäumt
und Eltern und Geschwister, die mich nicht verstehen konnten, wiederholt
mit Fragen nach diesem Hause so unerträglich gelangweilt, daß
mir verboten wurde, noch einmal davon anzufangen. — So konnte
ich jetzt die Zeit kaum erwarten, zu hören, was es damit für eine Bewandtnis
habe. — Als Herr Günther kam, war also meine erste
Frage: „Was ist denn das hier für eine Photographie?'4 — „Das ist
das Haus des Verlegers Basse in Quedlinburg", lautete Günthers Antwort
. — Das bot mir wenig Anhaltspunkte; denn Basse war zwar
der Verleger der sehr zahlreichen Werke meines Großvaters, des
Feldpredigers von Wolmirsleben, Heinrich Müller, gewesen; aber ich
war selbst niemals in Quedlinburg gewesen und konnte mich also
nicht besonders durch diese Antwort befriedigt fühlen. Ich bat jedoch
um das Bild, das ich erhielt und nach Hause nahm, wo ich es auf
meinem Schreibtisch aufstellte. — Einige Zeit darauf besuchte mich
meine Mutter in Berlin, und an meinem Tische sitzend, fragte sie:
„Wie kommst du zu dem Bilde da?" — Ich sage: „Ja, erinnerst du
nicht? Das ist doch das Haus, nach dem ich euch immer gefragt habe.
Diesen Eingang mit dem dunklen Weinlaub und all diese ganze Umgebung
habe ich doch immer vor mir gesehen und wollte von euch
Auskunft darüber haben!" — „Das ist ja merkwürdig," sagte meine
Mutter; „denn in diesem Hause habe ich mich mit deinem Vater
verlobt ..."


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