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Regesten zur Greschichte der Ordensreform
in Oberdentschland
im XIY. und XY. Jahrhundert.
Von Beneclictus Maria Reichert.
Yorwort.
Mit clem vorliegenden Hefte beginnt cler Herausgeber die
Veroffentlichung des brieflichen Verkehrs der Ordensgenerale mit
der oberdeutschen Provinz Teutonia in der Zeit von 1386—1523.
Samtliche Briefe, Erlasse, Verordnungen, welcher Art sie auch
immer waren, mochten sie die Gesamtleitung der Provinz betreffen
oder nur einen einzelnen Konvent angehen oder auch nur an be-
stimmte Einzelpersonen der Provinz sich richten, kurz die ganze
Korrespondenz des Ordensgenerals hatte dessen jeweiliger Sekretar
in einem kurzen Eegest zu registrieren und in ein fiir diesen Zweck
bestimmtes Buch einzutragen.
Diese leider nur teilweise erhaltenen Registerbande bilden
einen der wertvollsten Bestandteile des Ordensarchivs in Rom.
Tausende von Ordensmitgliedern aus allen Provinzen sind in den
Begisterbanden nicht nur dem Namen nach erhalten, oft enthalt
ein kleines Begest den Geburtsort des Adressaten, nicht selten
beriihrt es dessen Familienverhaltnisse und Freundeskreis; das
Arbeiten, "Wunschen und Streben gar mancher sonst vollig un-
bekannt Gebliebener offenbart sich in diesen Regesten.
DaB bei einem Orden, dessen Zweck ist „contemplata aliis tra-
dere", das Studium die erste Rolle spielen mufite, liegt auf der Hand;
so finden wir denn auch unter den Regesten eine Menge, die das
Studium zum Gegenstand haben; die Versetzungen der Lektoren
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