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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1884-2/0326
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Das Gehörorgan der Carnivora.

Das Gehörorgan der Katze (Felis domesticus Keys, et Blas.)

Tafel XXVIII—XXXII.

Das membranöse Gehörorgan der Katze untersuchte ich in Betreff der gröberen morphologischen Verhältnisse
vor Allem genau bei erwachsenen Thieren, dann aber auch bei Jungen; so auch in Betreff der feinern Verhältnisse
; ausserdem wurde die Entwickelung des Ductus cochlearis in verschiedenen Stadien, von 8 Cm. langen
Embryonen an, untersucht. Um indessen den schon allzu gross gewordenen Band des vorliegenden Werkes möglichst
zu beschränken, werde ich die Verhältnisse bei der Katze in nur gedrängter Weise beschreiben und so oft
wie möglich auf die ausführlicher gegebene Darstellung des Gehörorgans des Kaninchens verweisen.

Nach der gewöhnlichen Eintheilung des membranösen Gehörorgans in eine Pars superior und eine Pars
inferior gehören zur ersteren: Utriculus mit Sinus superior und Sinus posterior, Pecessus utriculi, Ampulla anterior
mit Canalis m. anterior, Ampulla externa mit Ganalis m. externus, Ampulla posterior mit Ganalis m. posterior; zur
Pars inferior sind dagegen zu rechnen: Saccuhis mit Ductus und Saccus endolymphaticus und die aus der stark
entwickelten Pars oasilaris und der rudimentären Lagena gebildete Cochlea (Ductus m. cochlearis). Auch hier ist
durch die bedeutende Gehirnentwickelung und die damit zusammenhängende Veränderung der Lage der Schädelknochen
die Stellung des membranösen Gehörorgans in der Weise verschoben, dass die eigentliche Höhenaxe desselben
von aussen-oben-hinten nach innen-unten-vorn und die Längsaxe so ziemlich senkrecht oder richtiger von
oben und etwas von vorn-innen nach unten und etwas nach hinten-aussen zu stehen gekommen ist.

Von Nervenendstellen sind bei der Katze, wie beim Kaninchen, Ochsen und Schweine, sechs vorhanden,
nämlich: Macula acustica recessus utriculi, Grista ac. ampulla? anterioris, Grista ac. ampulla? externa?, G?Hsta ac. ampulla
? posterioris, Macula ac. sacculi und Papilla ac. oasilaris Cochlea?. Von einer Macula ac. neglecta und einer
Papilla ac. lagense ist auch bei der Katze keine Spur vorhanden.

Der Nervus acusticus verzweigt sich in etwa derselben Weise wie beim Kaninchen. Man kann die
Hauptäste als zwei oder auch drei auffassen. Am besten nimmt man meiner Ansicht nach zwei solche Aeste an;
der Ramus anterior theilt sich in einen Pamulus rec. utriculi, Pamulus amp. anterioris und Pamulus amp. externa?;
der Pamus posterior sendet den Pamulus sacculi und Pamulus amp. posterioris (welche beide zusammen auch als
»Ramus medius» aufgefasst werden können) ab und geht dann mit dem bedeutenderen Theil seiner Faserbündel als
Pamulus oasilaris zur Schnecke.

Der TJtriaihis proprius (Taf. XXVIII Fig. 1, 2, 3, 4 u) bildet eine nach aussen hin etwas gebogene
Röhre, welche nach oben-vorn hin sich zum Recessus utriculi erweitert, nach unten in den relativ langen Sinus
posterior (sp) und nach aussen-hinten in den Sinus superior (ss) übergeht, welcher nach aussen-hinten-oben verlaufend
, wie gewöhnlich, die Enden des vorderen und hinteren Bogengangs empfängt; an seinem Uebergang in
den Utriculus selbst mündet an der vorderen Seite das stark erweiterte hintere Ende des äusseren Bogengangs.


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