Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1956/0003
AUS DER HEIMATLICHEN VORZEIT

Römer- und Alamannenzeit im alten Amtsbezirk Staufen

Von W i 11 i W e r t h 1

Längst ehe die schriftliche Überlieferung beginnt, vermitteln uns Boden-
f u n d e Anschauung und Wissen von den ältesten Kulturen unserer Heimat.
Sie werden leider häufig in Unkenntnis oder aus Unachtsamkeit dem Staatlichen
Amt für Ur- und Frühgeschichte in Freiburg oder seinen Pflegern nicht
oder zu spät gemeldet, obwohl es das Denkmalschutzgesetz für alle Bodenaltertümer
verlangt. Die Forschung verliert dadurch oft wesentliche Mosaiksteine
zum Bilde der Vorzeit. Erdbewegungen aller Art, gerade auch Mietenaushub
, Baumlöcher und sogar Maulwurfshaufen, können Funde freilegen,
Steinplatten mitten im Löß Alamannengräber verbergen. Gefäßscherben entpuppen
sich als wichtige Beweisstücke für jede Kulturstufe.

Im folgenden sei der Heimatfreund durch die römische und alamannisch-
fränkische Zeit innerhalb des alten Amtsbezirks Staufen geführt.
Für Staufen selbst werden alle noch älteren Funde genannt. Angeregt und
belehrt könnte mancher mithelfen, Fundlücken im Gelände zu schließen oder
unbekannte Altfunde in Privatbesitz mitteilen.

I. Steinzeitliclie und unienfelderzeitlielie Funde von Staufen2

Auf der Gemarkung Staufen setzen die ur- und frühgeschichtlichen Funde
schon mit der Mittelsteinzeit (Mesolithikum etwa 8500—2500 v. Chr.) ein.
Im Gegensatz zu den Rentier jägern, die in den Höhlen des Ölbergs bei Ehrenstetten
hausten, baut man jetzt Reisighütten. Hunde werden mit der Zeit die
ersten Haustiere des Menschen, seine jagdgefährten. Er härtet schließlich
handgeformte Gefäße aus Ton im Feuer und findet so zur Töpferei. Die
meisten seiner kleinen Werkzeuge schlägt er aus Feuerstein, der bei uns in
der Regel aus der Gegend des Schönbergs (Muschelkalkhornstein), von Klein-
kems (Bandjaspis) oder Kandern (Bohnerzjaspis) stammt.

Beim Neubau des Progymnasiums „a u f dem R e m p a r t" werden 1953
im abgeregneten Bauaushub fünf Feuersteinstückchen gefunden, darunter
eine kleine Klinge. Offenbar gehören sie auf diesem leichtgeneigten Südhang
zu einer mittelsteinzeitlichen Wohnstelle (St. Unser, Badische Fundberichte,
20. Jahrg. 1952—1955, 175). Weiter konnten jetzt einige Feuersteingeräte aus
der Sammlung St. Obergfell im Besitze der Stadt als mesolithisch bestimmt

1 Für freundlichen Rat und Hinweise sei bestens gedankt: Herrn Landesarchäologen A. Eckerle vom
Staatlichen Amt für Ur- und Frühgeschichte, Freiburg, Herrn Konservator Dr. F. Garscha, Karlsruhe,
Badisches Laiulesmuseum, und Herrn Oberstudienrat a. D. Dr. F. Langenbeck, Bühl. Dem Freiburger
Amt werden einige der Abbildungen verdankt.

- Orientierung laufend nach Fundkarte Abb. 9 und Karte der Römerstrafien Abb. 5.

3


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1956/0003