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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1956/0009
irr

Abb. 4 Römischer Leistenziegel (tegula) etwa 34X42 crn, Hohlziegel überdachen die Leisten.

Römischer Bergbau läßt sich bis jetzt in unserem Gebiet nicht nachweisen.
Eine Untersuchung verdächtiger Mulden und Schutthalden steht noch aus:j. Das
Bleierz mit Silbereinschluß, von dem A. G. Preuschen 1787 bei Töpfereifunden
in Badenweiler spricht, ist leider verschollen, seine Herkunft nicht bestimmt.
Eine fachmännische Überprüfung des ansehnlichen Bleirohrs der Thermen
wird jedoch einmal einen Herkunftsentscheid erbringen können.

Als christliches Zeugnis, wohl für Fremde, wäre ein gnostisches Silberamulett
aus Badenweiler zu erwähnen, das spätestens aus dem 3. Jahrhundert
stammen dürfte. Die Bevölkerung, aus den verschiedensten Teilen des römischen
Imperiums gewollt oder ungewollt hierher geraten, huldigt vielen
Göttern, so auch dem persischen Mithraskult, dem Sol invictus (Riegel), der
sogar einmal eine ernsthafte Gefahr für die Ausbreitung des Christentums
bedeutet. Der Diana Abnoba, als Göttin des Schwarzwalds etwa, errichtet
man einen Altar in den Thermen von Badenweiler.

Doch weiteres können erst vom Glück begünstigte Neufunde ergeben,
gerade auch im Zusammenhang mit dem Ende der römischen Macht in unserem
Gebiet, über das wir im einzelnen nicht allzuviel wissen. Damit beginnt aber
die ungestüm hereinbrechende alamannische Zeit.

III. Fundliste: römische Zeit

Biengen: 1936 meldet Landwirt J. Wehrle am „BiengeneiRebbergle", Gewann
„hinterm Berg", beim Rigolen Steinplatten und Mauerwerk. Die Grabung ergibt
Teile eines Wohngebäudes mit späterem vorgesetzten Westrisaliten (4,75 X 4,2 m). Die
Front nach SSW hat freien Blick auf die Vogesen, beherrschende Lage, Neumagennähe
. Funde: Gefäßscherben, Eisenstücke, Knochen, grober rötlicher und feiner weißlicher
Verputz der Wände. Wandbemalung: grüne Flächen, dunkelrote, grüne Bänder,
ebensolche und auch schwarze und braune Streifen, Blattmuster, Hypokaustreste. —
Die beiden Steinbrüche Averden dort demnach schon von den Römern benutzt. (R. Halter
, Bad. Fundber. 13, 1957, 115.)

1934 findet Landwirt E. Heinemann etwa 350 m östlich davon im Gewann „F u c h s -
ä c k e r" Leistenziegel-, Kalk- und Sandsteinstücke. Ungeklärt ist, ob beide Fundstellen
zusammengehören. (R. Halter, Bad. Fundber. 3, 1933, 36, 376.)

1944 wird östlich von Biengen an der Straße nach Offnadingen bei
Schanzarbeiten die Ecke eines wohl römischen, trocken gemauerten Fundaments in
1,2 m Tiefe angeschnitten. (A. Eckerle, Bad. Fundber. 18, 1948—50, 267.)

5 Im Hagenschieß bei Pforzheim ist römischer Abbau von Brauneisenerz im Tagbau festgestellt, in der
Nordcifel vermutet H. v. Petrikovits das gleiche, Germania 1956, H. 1/2, 118 ff.


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