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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1956/0022
Nr. 17 ein S a x. — Er ist das typische einschneidige Kurzschwert, das später länger
wird. Davon abgeleitet „Säsle", mundartliche Bezeichnung für Rebmesser. — Ferner
eine Pfeilspitze. Unbekannt Fundstelle einer S p a t h a. — Dieses zweischneidige
Langschwert verdrängt im 8. Jahrhundert den Sax. Man trägt es im 6. Jahrhundert
und bis in die erste Hälfte des 7. an einem breiten Ledergurt über die Schulter gehängt,
später am Leibriemen. — Zeit: 7. Jahrh. (J. Schneider/R. Nierhaus, Bad. Fundber. 18,
1948—50, 279.)

Bieiigen-Dottighofen: 846 Totinchova (Döttingen?).

Vor 1826 findet H. Schreiber auf dem „D o 11 i g h o f e r B u c k" (Bühl) ein Skelett
etwa 0,5 m unter einer sehr großen Steinplatte ohne Beigaben. (E. Wagner 1, 1908, 226.)

1944 werden bei Schanzarbeiten am „D o 11 i g h o f e r B u c k", etwa 15 Meter
südlich des heutigen Biengener Friedhofs, drei Gräber aufgedeckt und untersuch'..
A: Erdgrab, etwa achtjähriges Mädchen, gewestet, Steinabdeckung. Die sehr
weißen Mörtelreste an den Steinen stammen von einem römischen Bau wohl
aus der Nähe. Beigaben: Bronzeringehen, Querschnitt kantig mit bronzener Blech-
bandbefestigung, hallstattzeitlicher Lignitarmring (aus Braunkohle) an jedem Handgelenk
. — Derartige Altkulturfuncle werden öfters in Alamannengräbern beobachtet.
B: Grab mit Trockenmauerwerk, sorgfältig geschichtete Hanclquader, Innenwände
glatt versetzt, Kalkstein. Bedeckung und Mörtelreste wie bei A. Älterer Mann, geostet,
ca. 190 cm. Schädel mit unverheiltem Schwerthieb von rechts über die Stirn. Beigaben
: Messer links vom Kopf, Eisenstift mit Rest der Flolzfassung. C: Grab mit
Trockenmauerwerk wie B, alte Frau, geostet, ca. 165 cm. Beigaben: 2 Bronzeohrringe
(Durchmesser 6 cm), doppelkonischer Verschluß mit röhrchenartigen, gerillten Silberauflagen
in ca. 1 cm Abstand. Acht Perlen, meist Zwillings-, eine Drillingsperle. Ovale
eiserne Gürtelschließe über der linken Hüfte. D: Reste einer Grabummauerung unsicher
.

Vor 1900 zerstört man unmittelbar westlich und südwestlich davon beim Abschrägen
des Steilabfalls zur Straße Biengen — Schlatt schon Gräber.
(A. Wangart, Bad. Fundber. 18, 1948—50, 279.)

Bollschweil: 858 Puabilinswilare (?)

Vor 1826 wird beim Roden des Waldes „i m E r 1 e" ein Grab wie bei Ebringen und
von H. Schreiber claneben ein zweites mit vergangenem Skelett gefunden. (H. Schreiber
39/E. Wagner 1, 1908, 226.)

Döttingen: 1265 Totinchoven (Dottighofen?).

Etwa 1898 werden beim Abschrägen einer Hohlgasse des „E s e 1 s w e g s", Gewann
„Braunfeld" (Nr. 207, ca. 260 m von der Bahn, ca. 5 m vom Weg), drei bis vier
geostete Gräber mit Plattenabdeckung zerstört. (F. Hilfinger/W. Werth, 1955.)

Um 1900 wird von Gärtnermeister Ehrhard, Sulzburg, im „unteren Kastel-
f eld" auf seinem Grundstück (Nr. 1549) beim Setzen eines Nußbaumes ein geostetes,
mit Kalksteinplatten abgedecktes Grab erfaßt. Eine Bronzefibel geht verloren.
(F. Hilfinger/H. Hegar, 1956.)

Etwa 1910 stößt H. Kiefer beim Nußbaumsetzen „a u f der H ö h g a ß" in seinem
Grundstück (Nr. 564) auf zwei Steinplattengräber. — Auf der anderen Seite des Weges
befinden sich die „eingemachten Äcker", ein Seuchenfrieclhof des Lazaretts Heiters-
heim aus napoleonischer Zeit. — Alamannisch? (A. Löffler/F. Hilfinger/PI. Hegar, 1956.)

Ehrenstetten: 1139 Oeristetten.

1948 stößt Schreinermeister Högle beim Ausheben einer Baugrube im Ortsetter
auf drei nebeneinanderliegende Skelette ohne Beigaben. Darüber sollen
Steinplatten gelegen haben. Wohl spätalamannisch. (A. Eckerle, Bad. Fundber. 18,
1948—50, 283.)

1820 schneidet man beim Rebensetzen auf dem „R o s e n b e r g" mehrere Gräber
an. Die beigegebenen Schwerter sollen nach Schreiner Schneiders Aussagen Husarensäbeln
geglichen haben. — Die Bezeichnung „Säbel" für Sax oder Spatha stellte ich

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