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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1956/0035
3roeifelsofme gehört biß Burg Jreiburg oort Anfang an als roidjtigcs (Blieb 3m (Be-
famtanlage; in intern Scbutje erfyob fid] biß Stabt als ßinß (Brünbung bßr 3äl}ringer
f)et3Öge. Don bßr Burg, biß bßn (tingang ins roßitß Runb bßs Kird]3artßnßr Gatßs
bß&tß, ßrfyißlt biß Stabt aud) ßinßn roßfßntIid]ßn Anftof$ für ifjrßn Ilamßn14. Dßr Gpp
bßs ©rtsnamßns uon Jrßiburg getjört ßrft bßr 3ßit fßit bßm 11./12. Jafirfjunbßrt an,
oorfyßr ift ßr roof)l für alte Römßrftäbtß, nid]t abßr für nßugßgrünbßtß bürgerlidje
Sißblungßn gßbräud]lidj15. Burg unb Stabt Jrßiburg bilöeten ßinß (Einheit im roßrbßnbßn
territorialen (Bebilbe ber 3äf)ringer, bas benSd]roar3roalb politifdi unb roirtfdjaftlid] er-
fcfjlofe. Jreiburg befaft einß fjofye Bebeutung als eine ber nncf)tigften Derklammerungs-
ftellen für bie Jäben ber 3äl)ringer Politik, bie im 12. Jal]rl)unbert ben Sd]roar3toaIb
über3ogen, ba3u ßinß bßfonbßrß roirtfd|aftlid)ß Funktion für bßn Breisgau unb für ben
Silberbergbau bes Sd]u>ar3roalbes, ber im 11./12. Jabrfyunbert feine erfte Blüte erlebte.

Die Stabt Jreiburg roirb aber in ben ßrftßn Haf^e^nten ibres Beftef)ens in ben
Urkunben kaum genannt10; ibrß (Brünbung ift in ben großen Hnnalenroerkßn aus bßm
Anfang bßs 12. Jafyrfjunbßrts nid]t Dßrmßrkt roorbßn; ßrft biß ITIarbadjßr Annalßn
bringßn bißfß Racbrid]! als 3ufa^, bßn fiß anbßrsroo fanben17. Daraus aber mödjte
man roieberum ben Sdjluft 3ißl]ßn, bajg bie 3äbringerftabt nid]t fprungbaft in bie r)öf)ß
roud]s, fonbern in einem langfamen organifdjen H)ad]stum fid] entfaltete. ZTfjr Gnt-
fteben rourbe oon ben 3eitgenoffen nidjt als eine umroäl3enbe (Tat angefel)en, fonbern
cool]! in eine Reibe geftellt mit ben fyergebradjten ITIarktgrünbungßn roiß Sdjaff-
baufßn (1045), Hllßnsbad) (1075) unb Rabolf3ßIl (1100), roßnn fie aud] biß uorgßfun-
bßnß (Entroicklung in gan3 bßftimmtßr Ausprägung aufnahm unb toeitergeftaltete.
Daj3 Jrßiburg in bßr urkunblid)ßn Übßrlißfßrung bßs 12. Jaf)rljunbßrts abßr fo ftark
3urüditritt, ift bod) eigentlid] erftaunlicf); benn biß Ilad)rid)tßn aus bßm Brßisgau
fliegen an fid] für bas 12. Jafyrfyunbßrt reicfylid] in bem Sdjenkungsüßrseicbmis non
St. Peter18, bas als 3äbringer t)ausklofter im Jabre 1091 nad] bem Sd]roar3roalb ner-
legt unb im Jafyre 1093 burd] bßn Konftan3ßr Bifdjof (Bßbbarb, ßbßnfalls ßin Sproffß
bßs 3äb1ringßrblaufßs, ßingßroßibt rourbß19. 3roifd)ßn bßr (Entftßljung non Burg unb
Stabt Jrßiburg unb bßr Dßrlegung bes 3äf|ringer ^ausklofters nad) bem Sd]roar3roalb
befteljt ein innerßr 3ufammßnbang. Aus Urßiburg abßr rüf)rt aus ber erften unb
3meiten fjälfte bes 12. Jafjrljunberts nur je eine Sdjenkung ber20; in üier weiteren
Sd]enkungen für St. Petßr nur taudjßn Jrßiburgßr Bürgßr als 3eugen auf21. Jn biefe

14 3r. Beperle, 3ur (Iijpenfrage in 6er Stabtoerfaffung, in: 3R(B, (Berm. Abt. 50 (1930)
1—114, bef. S. 32 gefjt für bie Ilamengebung Jreiburgs im Breisgau von bem Sprachgebrauch
burgum-OTarkt aus unb roeift als Dorbilb befonbers auf ben Bourg be £aufanne
tjin (S. 41 ff.j. (Begen eine Anmenbung öiefes Sprachgebrauches in 5reiburg bürfte mob.1 fpre-
djen, bafe ber UTarkt bort nidjt als burgum bezeichnet roirb, foroeit bie frühen (Duellen in
Jrage kommen, roenngleid) bie 3äf]ringer 3roeifellos Anregungen aus bem burgunbifdjen
(Bebtet übernahmen bei ber (Brünbung ber Stabt Jreiburg. Denn im Jabre 1090 hatten fie
ja bas (Erbe ber Rtieinfelber erhalten unb bamit eine Be3iehung bis in ben Raum um
£aufanne hergeftellt.

15 3ur Jrage ber Ilamengebung -bürg ngl. jetjt bie auffchlufereichen Darlegungen aon
Ü3. Sd]lefinger, Burq unb Stabt, in: Aus DerfaHungs- unb Canbesgefdjidjte, Jeftfdirift
(Ef). Flauer, I (Konftan3, 1954) S. 97—150.

16 Dgl. 5. f)efele, Jreiburger HB, I (Jreiburg 1938/39), S. 5 ff.

17 Annal. IRarbac. eb. f). Blöd], S. 37.

18 (E. Jleig, tjanbfdjriftlicke, rairtfdjafts- unb oerfaffungsgefcfjicfjtlidje Stubien 3ur (Befd]icbte
bes Klofters St. Peter auf bem Sdjroar3U)aIb (Jreiburg, 1908).

19 3ur £iteratur ngl. A. Brackmann, Germania Pontiflcia II, 1 (1923), 190 f.

20 f)efele, Jreiburger UB, I, 6 n. 16; 9, n. 24.

21 übba. 5, n. 15; 7, n. 20; 7, n. 21; 10, n. 26.

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