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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1956/0110
oori f^eqog Karl II. (bem Dater bes Karbinals) in ben flbelsjtanb erhoben, arbeiten
finb nidjt bekannt." Jd] halte es für ambrfdjeinlid], baft unfer B. Braun bamit gemeint
ift. (Es märe bod] ein merktDÜrbiger 3ufall, menn bamals 3roei Hofmaler ausgerechnet
gleiten Dor- unb 3unamens, am lotf]ringifd]en £)ofe gelebt hätten. J\t unfer B. Braun
mit biefem „geabelten" Hofmaler mirklid] ibentijd] — immer bie Angabe bei äf)ieme-
Be&er als richtig oorausgefetjt —, bann müfote er bei feinem flbfd]ieb aus £othringen
ben Abel toieber abgelegt t|aben. Unbes ift bie namensform „le Brun" keinesmegs als
abiig an3ufpred]en, fomenig mie „be Brun"; beibes roeift auf eine nieberlänbifcbe
namensform „be Brunn" = ber Braune (IDiepen, Jahrbuch bes Kölner (5efd]id]ts-
nereins III, 1916). IDann unb marum Braun aus lothringifd]en Dienften fd]ieb, miffen
mir nid]t. nad] feinem Dert)alten in Jreiburg liegt es nid)t aufrer bem Bereidj ber
ITIöglichkeit, bafe es megen eines Dergehens bes leibenfd]aftlid]en unb jähzornigen
UTannes 3U einem Bruch mit bem f)er3ogsf]aufe gekommen ift. Die Jäben 3um f)er3ogs-
qaufe mürben aud), fooiel mir feljen können, nid]t mieberangeknüpft; B. Braun benütjt
bie Be3eidmung „lotljringifdjer f)ofmaler" u. ä. nur in ber erften Jreiburger 3eit, um
fid] (Empfehlung unb Boben 3U nerfd]affen für eine neue (Eri)ten3. llod] einmal mährenb
feines -Freiburger Aufenthaltes manbte er fid] nad] £otf)ringen unb tjolte fid] eine Jmu
aus Die (an ber Seille), XTlargarettje Perfone, bie il)m am 6. De3ember 1595 eine dodjter
fdjenkte ((lauf buch ITIünfterpfarrei jreiburg). (Er könnte aber aud) fd]on oerheiratet
geroefen fein, als er nad) Jreiburg kam; im (Ef]ebuch ber Pfarrei erfdjeint er nid]t.

IDas ober mer tjat ben ehemaligen Hofmaler in ben Breisgau ge3ogen? Jreiburg
mar nid]t 5ürftenrefiben3, nicht Bifd)offi^. IDoljI hatte ber breisgauifdje Abel hier
feinen (Treffpunkt; mobj mar hier eine Uninerfität. Jnbes fdjeint bie britte Körperhaft
in ber Stabt, bas Basler Domkapitel, ber Anlafr für bie Überfiebelung gemefen
3u fein.

Als im Jahre 1587 (Reners oom 28. Jebruar) bas grofee f)aus Stür^els, bas fpäter
„Basler £)of" genannt mürbe, „fampt ber Capellen unb garten mie bas alles anein-
anbern in tuer ecken umbmauert nerfaffet ift" oom Domkapitel gekauft mürbe, ging
man gleid] an bie neueinrichtung. 3ur Ausfd]mückung gehörte aud) bie Bemalung ber
Auftenfeite. Am 8. Juli 1592 erhielt bas Domkapitel non ber Stabt bie (Erlaubnis, bas
E)aus „allein ausmenbig burd] einen frembben maier" malen 3U laffen. Die Jnnen-
ausmalung follte an bie einheimifchen ITlaler gegeben merben. (Eine foldje Arbeits-
teilung mar üblich, roie ber oon £). Rott (5. 112) mitgeteilte Jall bei ber Jreiburger
Ratskan3lei bemeift, mo 1559 (üalienus (Entringer bie Dorberfeite, J)ans £)ofman bie
Rüokfeite 3U bemalen gegeben mürbe. „Der frembb moler foll kein eigen feur unb rauch
gebrauchen (keine eigene f)ausmirtfd]aft führen) unb angloben bie 3eit er altjie umb
alle Saasen fo fid] feinhalb alfjie 3Utragen reb unb antmurt 3ugeben unb barauf gebeutet
einer 3unft barauf bie moler 3Ünftig alfjie aud] nod] billigen bingen 3ubegegnen"
(Rats-Prot.).

IDer mar ber „frembb moler"? Keine Auf3eid]nung nennt feinen namen; mir
befi^en bie Red]nungen bes Domkapitels über ben Basler J)of nid]t (nergl. ITlü^el,
Jreiburger ITIünfterblätter VI, 1910, 5. 7); bie ITCiffiDbüdjer fdjroeigen ebenfalls. IDir
miffen aus ihnen nur, baft im Sommer 1596 bas (Eebäube nad] langjährigem Umbau
(Jahres3ahlen am f)aus: 1588, 1590, 1596) fomeit mar, bafc es bem (Er3ber3og ITlattfjias
für einen Dorübergeljenben Hufenthalt 3ur Derfügung geftellt merben konnte. freilich
machte man barauf aufmerkfam, bajj aufeer ber IDobnung bes Sekretärs kein Raum
mit ITlöbeln unb anberem Jrmentar ausgeftattet unb für ben (Baft ohne meiteres nicht
benupar fei. flm 28. nooember 1600 gab bas Domkapitel bem Stabtrat unb etlichen
Jreunben im neuen f)ofe einen Jmbife, offenfid]tlid] 3ur freubigen 5eier bes flbfdjluffes
ber Bauarbeiten (ITliffiobud]).

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