Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 39
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0039
Von den alten Gebäuden der Universität

Von Ingeborg Schroth

Als 1460 die Universität in Freiburg feierlich eröffnet wurde, stand den
Studenten kein eigenes Gebäude zur Verfügung, das eingeweiht werden
konnte, ja, es konnte nicht einmal eines geplant werden. Die finanzielle Hilfe
für die Neugründung aus den Pfarrpfründen des Hauses Österreich, die Erzherzog
Albrecht VI. vergab, und dem schwäbischen Heiratsgut, das seine Gemahlin
Mechthild stiftete, reichten nicht einmal, um die Gehälter der wenigen
Dozenten zu bezahlen. So mußten der Stadtrat und die Bürgerschaft mitsorgen,
dem lebendigen Geist bleibende Stätten in den Mauern zu schaffen. Das war
einst wie jetzt keine leichte Aufgabe, denn schon immer war Freiburg eine
dichtbesiedelte Stadt, und es war innerhalb der Mauern kein Gebäude und
Grundstück zu haben, das ausreichend Raum für das Collegium universitas bot.
Freilich hatte man auch zunächst noch nicht den Wunsch, ein einziges, alle
Fakultäten umfassendes Gebäude zu besitzen. Die vier Fakultäten wurden in
verschiedenen Bauten untergebracht, in denen sich zugleich Wohnungen für
Studenten und Dozenten und Räume für die Vorlesungen befanden. Es waren
Bürgerhäuser, die der Stadt gehörten und für Studienzwecke zur Verfügung
gestellt wurden, bis die Universität sich so entfaltet hatte, daß sie selbst in der
Lage war, Gebäude zu kaufen1 (vgl. auch den Aufsatz von M. Kollofrath, S. 19).
Wie diese Häuser aussahen, wissen wir nicht mehr.

Die Statuten der Universität verlangten es, daß die Studenten mit den
Dozenten zusammenwohnten, Vorlesungen und Übungen in einem Hause hatten
und zu einer Lebensgemeinschaft zusammengefügt waren, deren strenge Ordnung
mehr mit den Regeln mönchischer Orden als mit unserer „akademischen
Freiheit" zu tun hatte. Die Theologen lebten in den Klöstern, Juristen und
Mediziner in der Franziskanergasse, Ecke Merianstraße, „Artisten" in der
Sattelgasse (jetzt Bertoldstraße).

Die „Artisten", das heißt die Philosophische Fakultät, deren Vorlesungen
ja zunächst einmal alle Studenten besuchen mußten, ehe sie ein spezielles
Studium beginnen durften, benötigten dementsprechend am meisten Raum.
Dennoch konnten sie anfangs 1460 vom Stadtrat auch nur ein kleines Grundstück
, den „Dekaneihof" in der Sattelgasse (der jetzigen Bertoldstraße), zur
Verfügung gestellt bekommen, erst 1463 wird ihnen noch das danebenliegende
Haus „Zum Pfauen" zugewiesen, wonach die Wohngemeinschaft der „Artisten"
den Namen „Pfauenburse" erhielt. Beide Häuser wurden innen miteinander
verbunden und offiziell als „Gollegium artistarum" bezeichnet. Seit 1473 konn-

Die hier durchgängig benutzte Literatur wird im einzelnen nicht zitiert, da sie übersichtlich gegliedert
und schnell erfaßbar ist; es handelt sich um die Bücher:

Fritz Baumgarten: Freiburg im Breisgau. Die deutschen Hochschulen, I. Band, Berlin 1907.

Hermann Mayer: Die alten Freiburger Studentenbursen. 3. Beiheft zur Zeitschrift des Freiburger

Geschichtsvereins, 1926.

Arthur Dischlcr: Die Baugeschichte der Alten Universität zu Freiburg im Breisgau. In ^Zeitschrift des
Freiburger Geschichtsvereins", 44. Band, 1934, S. 1—65.

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