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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 64
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versität gewirkt hatte, am 18. April 1904, gleichzeitig mit Hegar, das Ehrenbürgerrecht
.

Weismann ist am 1. April 1912 in den Ruhestand getreten und am 5. November
1914 im 81. Lebensjahr verstorben. Die Büste des Gelehrten, ein Geschenk
der Familie Weismann an die Stadt, wurde der Universität zur Aufstellung
im Zoologischen Institut leihweise überlassen. Mit der Benennung
einer Straße im Neubaugebiet Dreisamtal wurde August Weismann und zugleich
auch seinem Sohne, dem Komponisten Julius Weismann, eine weitere
Ehrung zuteil.

Im Jahre 1874 folgte

Professor Dr. Christian Bäumler

einem Rufe als Ordinarius für Arzneimittellehre und als Direktor der Medizinischen
Poliklinik an die Universität Freiburg. Bäumler, der am 13. Mai 1836
in Buchau (Oberfranken) geboren wurde, promovierte 1860 bei Kußmaul in
Erlangen und assistierte dort auch anschließend einige Jahre an der Medizinischen
Poliklinik. Bevor er 1872 als ao. Professor wieder nach Erlangen zurückkehrte
, war er zehn Jahre als praktischer Arzt und am Deutschen Plospital in
London tätig gewesen. Nach Kußmauls Weggang von Freiburg übernahm
Bäumler die Leitung der Medizinischen Klinik, der er als Forscher und LIelfer
der kranken Menschheit bis zur Zurruhesetzung im Jahre 1909 vorstand. Als
bedeutender Arzt und glänzender Lehrer und auch durch eine Vielzahl medizinischer
Publikationen war sein Name weit über die Grenzen unserer Heimat
hinaus bekannt und geachtet.

Neben seinem Wirkungskreis als Arzt und Forscher hat Bäumler seine
Kraft und Fähigkeiten auch in den Dienst der Allgemeinheit, vor allem der
Stadt Freiburg, gestellt. Als Nachfolger von Kußmaul gehörte er von 1876
ununterbrochen bis 1919, also 43 Jahre, dem Bürgerausschuß an. Dieses Amt
hat er mit größter Gewissenhaftigkeit versehen. Um keine Sitzung zu versäumen
, unterbrach er des öfteren seinen Aufenthalt im Schwarzwald, und
einmal sogar seinen Urlaub im Engadin, um an einer wichtigen Abstimmung
teilnehmen zu können. Sein klares und immer richtiges Urteil war stets gerne
gehört. Besonders wertvoll für die Stadt war seine Mitarbeit in der gemeindlichen
Gesundheitspflege, so beim Ausbau der Wasserversorgung, der Kanalisation
und bei der Abwasserverwertung (Anlage des Rieselgutes). Sein Eintreten
für die Durchführung dieser so wichtigen Projekte lief parallel mit
seinem Kampf gegen den Typhus, dem seine Lebensarbeit galt.

Am 12. Juli 1909 wurde Bäumler, nachdem ihm bereits vorher schon zahlreiche
Ehrungen und Dankesbeweise entgegengebracht worden waren, von der
Stadt Freiburg das Ehrenbürgerrecht verliehen. Die Feier seines 95. Geburtstages
im Mai 1931 war weiter auch der Anlaß, einer Straße im Klinikgebiet seinen
Namen zu geben. In die Galerie der Ehrenbürger ist Bäumler, der am 21. November
1933 starb, mit einer von Bildhauer Stadelhofer im Auftrag der Stadt
geschaffenen Büste aufgenommen.

Ein Stück Tradition Freiburgs, Ansehen und Ruhm unserer Stadt ist mit
dem Namen

Professor Dr. Paul Uhlenliuth

verbunden.

Der Schüler Robert Kochs, geboren am 7. Januar 1870, wurde 1906 Direktor
der Bakteriologischen Abteilung im Reichsgesundheitsamt. 1911 kam er als

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