Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 100
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0100
Die Vereinigten klinischen Universitätsanstalten,
ein Gemeinschaftswerk von Land und Stadt

Von Albert W i 1 d

Die Klinischen Universitätsanstalten in Freiburg i. Br., wie sie sich dem
heutigen Besucher in ihren großen, zweckvollen und geräumigen Bauten, im
wesentlichen zusammengefaßt im Gebiet zwischen der Breisacher Straße, der
Robert-Koch-Straße, der Bahnstrecke Freiburg — Breisach und Kilianstraße,
darbieten, blicken auf eine jahrhundertealte geschichtliche Entwicklung zurück
. Warmherziger Bürgersinn hat in ihren Anfängen die Wurzel zu diesem
Werk gelegt und sein späteres Wachstum durch die Einrichtung und Zuwendung
reicher Stiftungen gefördert. Der ursprünglichen Aufgabe, eine Stätte
für die Heilung der Kranken zu sein, gesellte sich alsbald im Zusammenwirken
mit unserer ehrwürdigen Alma mater als weitere hinzu, den Lehrenden
Gelegenheit zur Darstellung an den Kranken selbst und zur Vertiefung ihrer
eigenen Forschungsarbeit zu ermöglichen und zugleich die Lernenden schon
auf der Hohen Schule an den Gegenstand ihres Lernens, den Kranken, heranzuführen
. So wurde von Anfang dieser dreigestaltige Zweck, Heilung der
Kranken, wissenschaftliche Forschung und Unterricht der Studierenden, gleichsam
zur Richtschnur, die die Entwicklungsgeschichte bis zum heutigen Stande
der Anstalten durchzieht. Während indessen die Heilung der Kranken von
Beginn an sich als Aufgabe der Gemeinschaft der Bürger, verkörpert im Gemeinwesen
der Stadt, darstellt, vorbildlich und nachhaltig unterstützt durch
reiche wohltätige Stiftungen, nahm sich der Staat aus weitschauender Erkenntnis
der Bedeutung der wissenschaftlichen Forschung um ihre Förderung und
Unterstützung und um die Ausbildung der studierenden Jugend an. Das
Wachstum der Stadt, das ständig fortschreitende wissenschaftliche Forschen
und der vermehrte Zugang zur Hohen Schule nötigten im Verlaufe der Geschichte
mehrfach zum Wechsel der Gebäulichkeiten, zu vielfältigen Verbesserungen
, aber auch zu Notlösungen, ohne daß jedoch die Kräfte der Partner,
Stadt, Stiftungen und Staat, einzeln für sich, auf die Dauer zufriedenstellende
und abschließende Lösungen zu schaffen vermochten. Am Ende eines langwährenden
und oft dornenvollen Reifeprozesses stand schließlich die gemeinsame
Erkenntnis der drei Träger, daß nur ein echtes Gemeinschaftswerk die
Befriedigung der vielgestaltigen Zwecke und Bedürfnisse bieten könne.

Ende des 19. Jahrhunderts ließen die städtischen Bedürfnisse den Gedanken
an neuerliche Bauvorhaben für die stiftungseigenen Krankenhäuser immer
brennender werden; auch die zwischenzeitlich entstandenen rein staatlichen
Kliniken genügten den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaften wie
auch den Anforderungen der Neuzeit entsprechender Krankenhäuser nicht
mehr, auf der anderen Seite fand auch die damalige Zielsetzung einer sozialen
und hygienischen Gemeindepolitik im Opferwillen für Krankenhausneubauten
gerade in Nicht-Universitätsstädten ihren sichtbaren Ausdruck. Nicht zuletzt

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