Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 108
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benötigten Gebänliclikeiten zurückgeben. Ausdrücklich aufrechterhalten wurde
der Vertrag über den Betrieb der Vereinigten klinischen Anstalten von 1923
mit der Maßgabe, daß seine Bestimmungen weiterhin sinngemäß anzuwenden
seien, soweit nicht im vorliegenden Vertrag abweichende Bestimmungen getroffen
waren. Auch das im Betriebsvertrag von 1923 unter den vertragschließenden
Teilen herrschende Einverständnis darüber, daß die Krankenhausstiftungen
durch die Überlassung des ihnen gehörigen Inventars an die
Klinikgemeinschaft alle ihnen etwa gegenüber der Universität obliegenden
Verpflichtungen erfüllt haben, und daß künftighin lediglich der Stadtrat als
örtliche Stiftungsbehörde allein zur Verfügung über das Erträgnis des Stiftungsvermögens
sowie zur Verwaltung der Stiftungen zuständig sei, wurde
erneut bestätigt. Für den Fall von Meinungsverschiedenheiten über die Auslegung
dieses Vertrages oder die aus ihm folgenden Pflichten und Rechte sollte
durch ein Schiedsgericht gegebenenfalls entschieden werden.

Dem Gesamtprojekt lag die damals großzügige Konzeption des Leiters des
Badischen Bezirksbauamtes, Oberregierungsbaurat A. Lorenz, zugrunde, der
seiner Planung das Prinzip des „geschlossenen Versorgungsringes" zugrundegelegt
hatte. Sein Betriebs- und Versorgungsschema in der Gestalt von alle
Bauteile im Untergeschoß mit den Wirtschaftsgebäuden verbindenden Rohrund
Karrengängen gewährleistete eine die Patienten unberührt lassende Versorgung
aller Bauten mit Speisen, Wäsche, Wasser, Gas und Strom und erwies
sich bis herauf in unsere Tage als vollauf brauchbar und wird auch künftighin
die Grundlage der Versorgung darstellen. Im Tieferen wurzelt die Planung
in der in ihr verwirklichten Erkenntnis der Notwendigkeit einer räumlichen
Zusammenfassung aller klinischen Einrichtungen im Sinne und im Geiste der
Ganzheit der Wissenschaft, wie sie einen besseren Ausdruck in baulicher Gestaltung
kaum hätte finden können.

Kaum war der Rechtsboden bereitet, als man auch schon am 6. November
1926 zur feierlichen Grundsteinlegung schritt, die in Anwesenheit des damaligen
Staatspräsidenten Trunk, des Innen- und Unterrichtsministers Remmele,
des Präsidenten des Badischen Landtages, Dr. Baumgartner, und zahlreicher
Landtagsabgeordneter vorgenommen wurde. Für die Stadt und ihr Oberhaupt,
Oberbürgermeister Dr. Bender, wie auch für die Universität, im Ornat des
Rektors damals Professor Dr. Nagler, war es eine festliche Stunde, als trotz
des Ernstes der Zeiten endlich der Hammer zum Schlage auf den ersten Stein
erhoben werden konnte, im gleichen Jahre, in dem das alte klinische Krankenhaus
seine erste Säkularfeier begangen hatte. Niemand konnte damals ahnen,
welches Geschick dem eben begonnenen Werk beschieden sein würde.

Was in den Jahren 1926 bis 1939 unter erheblichen finanziellen Opfern von
Staat und Stadt errichtet worden war, fiel am 27. November 1944 dem großen
Fliegerangriff auf unsere Stadt zum Opfer. Die Bomben legten die fertige
Medizinische Klinik mit Infektionsgebäude und Tuberkulosestation mit insgesamt
345 Betten, die Chirurgische Klinik mit Privatstation einschließlich
Orthopädischer Klinik mit insgesamt 424 Betten, die zwar provisorisch fertiggestellte
, aber nicht mehr in Betrieb genommene Frauenklinik einschließlich
Säuglingsstation mit insgesamt 300 Betten, ausgedehnte Betriebs- und Wirtschaftsgebäude
mit Koch- und Waschküche, Kessel- und Maschinenhaus, Werkstätten
, Tierstall und Gärtnerei in Schutt und Asche.

Die im Jahre 1939 in einer Zahl von 1800 bereitstehenden Klinikbetten der
bis dahin fertiggestellten Neubauten zusammen mit den daneben noch vor-

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