Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 131
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0131
tungsweise den Lehrstuhl für Zoologie. Er konnte ein heizbares Zimmer im
dritten Stock beziehen und darin das Zoologische und Bienen-Institut zugleich
einrichten. Damals kehrten auch die in über 150 Kisten in Donaueschingen und
in Wallhausen am Bodensee sichergestellten Einrichtungsgegenstände nach
Freiburg zurück und fanden im Museum Aufnahme. Am 15. Oktober 1946
übernahm dann Prof. OttoKoehler den Lehrstuhl und setzte, unterstützt
von seinem sich allmählich vergrößernden Mitarbeiterstab, darunter dem
Verfasser, mit aller Energie die Aufbauarbeit fort. Seinen unablässigen Bemühungen
ist es in erster Linie zu verdanken, daß die Schäden allmählich fast
vollständig beseitigt und mit der Zeit alle Räume des oberen Stockwerkes
benutzt werden konnten. Dabei leisteten neben allen Hausgenossen auch der
institutseigene Tischler, das Wiederaufbaubüro der Universität und nicht
zuletzt auch die Stadt selbst Hilfe, nachdem ihr die allmählichen Fortschritte
des Aufbaues die Möglichkeit dazu gaben. Es war dies jene schwierige, aber
schöne Pionierzeit des Wiederaufbaues, die alle zu einer festen Gemeinschaft
verschmolz und in der sich die Mannschaft freute, wenn es jemand gelang, ein
Stück Ofenrohr oder ein paar Nägel zu erbeuten.

Abgesehen von den Vorlesungen, die im Hörsaal des Botanischen Institutes
stattfanden, spielte sich der gesamte Institutsbetrieb in den oberen Räumen
des Museums ab: Kurse, Praktika, Seminare, Doktorarbeiten und der Geschäftsverkehr
liefen mit der Zeit reibungslos. Von ganz besonderem Wert
für den Unterrichtsbetrieb war es natürlich, die im Museum vorhandenen
Lehrmittel zur Verfügung zu haben, so daß mit der Zeit ein fast normaler
Unterrichtsbetrieb möglich wurde. So hatte sich die „Interessengemeinschaft"
für beide Teile auf das beste bewährt. In Würdigung seiner Verdienste für
die Wiederinstandsetzung des Museums übertrug die Stadt im Jahre 1947
Prof. Koehler die wissenschaftliche Leitung des Museums, während Dr. Koe-
ther weiter die Geschäfte führte.

Die Arbeiten im Museum beschränkten sich damals notwendigerweise
zuerst auf die zahlreichen Reparaturen am Mobiliar und auf die Wiederherstellung
beschädigter Sammlungsgegenstände. Dank der Unterstützung
durch den Tischler und den Präparator des Zoologischen Instituts — das
Museum besaß damals keinen eigenen Präparator — konnten diese Schäden
verhältnismäßig schnell beseitigt sowie auch Neueingänge fachgemäß verarbeitet
und aufgestellt werden. Schon ab 1948 war es möglich, einige Sonderausstellungen
zu zeigen, die in gemeinsamer Arbeit entstanden.

Als Pfingsten 1950 das Zoologische Institut endlich wieder in den neuentstandenen
Bau in der Katharinenstraße 20 einziehen konnte, blieb die enge
Bindung zum Museum bestehen. Prof. Koehler ließ es sich angelegen sein,
die Wiederaufbauarbeit mit Rat und Tat zu fördern, und das Institut, das ja
1944 seine gesamte Lehrsammlung verloren hatte und eine eigene neue erst
wieder aufbauen mußte, konnte weiterhin notwendiges Unterrichtsmaterial
aus dem Museum entnehmen. Umgekehrt war es aber dem Museum nun in
zunehmendem Maße möglich, aus der rasch wachsenden Lehrsammlung des
Institutes für seine zahlreichen Wechselausstellungen Material zu entleihen.

Noch enger gestalteten sich die Beziehungen besonders auf persönlichem
Gebiet, als im Oktober 1954 der Verfasser als wissenschaftlicher Assistent von
der Stadt am Museum angestellt wurde. Als Schüler Prof. Koehlers und dessen
langjähriger Assistent, der seinem Lehrer in so vielfacher Hinsicht wertvolle

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