Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 133
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0133
Die wirtschaftlichen Beziehungen
zwischen Stadt und Universität

Von Franz Kempf

Neben den persönlichen und gesellschaftlichen Bindungen zwischen der
Stadt Freiburg und der Universität bestanden von jeher auch wirtschaftliche
Beziehungen. Die Hohe Schule war in ihren Finanzen zunächst auf die Stadt
angewiesen. Ihr besonderes Gepräge bestand darin, daß sie als Selbstverwal-
tungskörper ihre eigene Verfassung hatte und mit Dotationen ausgestattet war,
die es ihr ermöglichen sollten, als Pflegestätte der Wissenschaft und Lehrtätigkeit
zu wirken und sich zu entfalten. Aber die wirtschaftliche Fundierung,
ohne die eine so bedeutsame Kultureinrichtung nicht existieren kann, war in
der Frühzeit ihres Bestehens kaum ausreichend und auch in der Folgezeit bis
zum Ausgang des 18. Jahrhunderts keineswegs gesichert. Erst in den letzten
100 Jahren hat sich die wirtschaftliche Lage der Hochschule geändert. Bis dahin
aber teilte sie mit ihrer älteren Schwester, der Stadt Freiburg, die Schicksale
der vergangenen Jahrhunderte. So erwuchs aus den wirtschaftlichen Gegebenheiten
zwischen Stadt und Universität eine Notgemeinschaft, die sich über die
Zeitläufte hinweg bewährte und auch dann noch fortbestand, als die finanzielle
Notlage bereits beseitigt schien. Und wieder erwies sie sich als beständiges
Bindeglied beider Körperschaften, als im und nach dem zweiten Weltkrieg
durch umfangreiche Zerstörungen erneute Erschwernisse eingetreten waren.
Wie die ökonomischen Verhältnisse zwischen der Stadt Freiburg und ihrer
jüngeren Schwester, der Hohen Schule, zur Zeit ihrer Gründung und in jüngster
Zeit sich gestaltet haben, soll in kurzen Zügen dargestellt werden.

*

Die Stiftungsurkunde enthält eine genaue Beschreibung der Dotation, die
in der Hauptsache in Kirchengut bestand. Die Stiftung bedurfte der Genehmigung
des kirchlichen Oberhauptes, und Papst Kalixt III. bezeichnete die Stadt
Freiburg, „in quo aeris viget temperies, victualium ubertas ceterarumque
rerum ad usum vitae humanae pertinentium copia reperitur", als Sitz der
Universität für besonders geeignet und beauftragte den Bischof von Konstanz,
in dessen Bistum Freiburg und alle zur Dotation bestimmten Güter gelegen
waren, die erforderlichen Maßnahmen zur Einrichtung, Einsetzung und Anordnung
auctoritate Pontificia zu treffen. Zur Dotation gehörten das Pfarrrektorat
über die Münsterpfarrei und verschiedene auswärtige Pfarreien. Die
Einkünfte waren meist Zehnten und Bodenzinsen. Da die Einnahmen der
Universität aus den Dotationsgütern anfangs gering waren, reichten die Mittel
nicht aus, um die Lehrer zu besolden. Und dabei waren die Gehaltsansprüche
wirklich sehr bescheiden. Bei der Eröffnung zählte die Schule nur sieben Lehrer;
das Gehalt eines Lehrers betrug jährlich zwischen 20 und 30 rheinischen Gul-

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