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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 175
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schichte der Bruderschaft der
Borer und Balierer seit ihrem Zusammenschluß
1451 ziemlich genau21
. Nun ist zwar die Bruderschaft
erst 1451 entstanden, nicht
aber die Kunst des Steinschleifens
in Freiburg, wie der Satz in
der Bruderschaftsordnung bestätigt
: „Und habent uns fürbrächt
und ertzält, das die selb Kunst
und Abentüre gut Zeit daher in
erbaulichem, redlichem und nutzlichem
Wesen by uns gehalten
und vollbracht . . ." Borer und
Balierer hatten also schon vor
Mitte des 15. Jahrhunderts in
Freiburg ihr Gewerbe ausgeübt.
Unerwiesen bleibt aber, ob sie in
Kristall arbeiteten. Auch während
des ganzen 15. Jahrhunderts
wird in Freiburg von Bergkristall
nicht gesprochen.

Diese Situation ändert sich
grundlegend im 16. Jahrhundert.
In der Ordnung vom Jahre 154422
erscheint der Kristall in der Aufzählung
der in Freiburg bearbeiteten
Halbedel- und Edelsteine
immer an erster Stelle: „... als
Christallen, Amatisten, Catze-
donyen, sie Jaspis oder der gleichen
..." „... wan Cristallen oder
andere Stein ..." usw. In den
Bestimmungen der Bruderschaft
wird den Meistern innerhalb von

zwanzig Meilen um Freiburg ein freier Steinkauf ohne Vorwissen der Bruderschaft
untersagt, für Kristalle aber gilt das Verbot des freien Einkaufs bis nach
Uri: „Zum vierten, daß auch khein Maister, weder zue Freyburg noch zue
Waldtkirch oder in diesen Vorlanden wohnend fürohin khein Cristallen Stein
hie, zwischen Ury am Luzerner See .. ." Daraus geht hervor, daß schon 1544
Bergkristall aus der Schweiz bezogen wurde. In der Folge wird die Schweiz
zum Hauptbezugs gebiet der Freiburger Kristallschleifer.

Nun ist der Überlieferung nach gegen 1514 die erste Schleifmühle in Waldkirch
gebaut worden. Den Freiburgern gegenüber waren die Waldkircher
Meister frei vom Bruderschaftszwang, bis die vorderösterreichische Regierung
die neue Ordnung von 1544 für alle Borer und Balierer in Vorderösterreich
verbindlich machte und somit auch die Waldkircher einbezog. Im Kaufhaus

Abb. 8 „Ein andere geferlicliait, dem Tewr-
danck im Breyßgaw mit einem Calcidan pallier
stein begegnet." (Der spätere Kaiser
Maximilian geriet 1473 mit seinem Schnabelschuh
in eine Freiburger Schleifmühle.)

Aus dem Teuerdank, Faksimile-Ausgabe nach der ersten
Auflage von 1517, neu hrsg.von S. Laschitzer, Jahrb. der
kunsth. Sammlungen des allerh. Kaiserhauses, ßd. VIII,
Wien, 1888, S. 96

21 Maldoner Archiv Repertorium Bd. III Nr. 55. — Schragmüller a. a. O. S. 105 f.

22 Generallandesardiiv, Freiburg-Waldkirch, Gewerbe, Fragmente, fasc. 1975.
S. 104 ff.

Schragmüller a. a. O.

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