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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 199
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0199
Die Freiburger Universität
in den Jahren nach dem Dreißigjährigen Kriege1

Von Karl-Heinrich Oldendorf

Nach einer ersten Blütezeit um das Jahr 1500 und einer dann im Zusammenhang
mit der Reformation und den deutschen Bauernkriegen folgenden Epoche
des Niedergangs gewann die Freiburger Universität im Zuge der Gegenreformation
, während der sie sich „als eine wahre Hochburg katholischen
Glaubens hervortat"2, wieder eine größere Bedeutung und zählte neben den
Hochschulen zu Wien und zu Ingolstadt „zu jenen drei Universitäten, deren
Besuch von den österreichischen Landesherren gestattet und empfohlen"
wurde3. Diese neue Aufwärtsentwicklung der Freiburger Alma mater, die
nach ihrem Stifter Erzherzog Albrecht VL von Österreich „Albertina" benannt
wurde, dauerte bis in das erste Jahrzehnt des Dreißigjährigen Krieges an; die
Schar ihrer Studenten vergrößerte sich während dieser Zeit von durchschnittlich
150 auf etwa 240 Scholaren*.

Doch als dann im Jahre 1632 die Oberrheinlande mit in die Schlachtfelder
des Dreißigjährigen Krieges einbezogen wurden, ging es mit der Freiburger
Universität wieder rapide bergab: hatten sich in der Zeit zwischen 1620 und
1625 die jährlichen Inskriptionen auf etwa 237 Studenten belaufen, so ließen
sich von 1640 bis 1645 nur noch durchschnittlich neun Scholaren jährlich inskribieren5
. Und in der gleichen Weise wie die Zahl der Studenten abnahm, versiegten
auch die Einkünfte der Albertina mehr und mehr, „dem mehristes
einkhomen von alters bei denen iro incorporierten pfarreyen, zehendten und
schaffereyen und fürs ander in capitalien bestanden" hatte0. Immer größer
werdende finanzielle Schwierigkeiten waren die unausbleibliche Folge. Diese
führten dann schließlich dahin, daß die Universität ihre Professoren nicht mehr
unterhalten konnte und „sich sogar etliche Weiber und Kinder ihrer Lehrer
des Betteins nicht erwehren mochten"7.

Die Lage, in der sich die Albertina bei Kriegsende befand, war daher
außerordentlich trostlos. Sie aus eigener Kraft zu meistern, daran konnte nicht

1 Ausschnitt aus „Der vorderösterreichische Breisgau nach dem Dreißigjährigen Kriege und seine Bedeutung
für das Haus Habsburg-Österreich", Freiburger Dissertation 1957, Philosophische Fakultät.

2 Gerhard Ritter, Die Freiburger Universität als vorderösterreichische Hochschule, Der Breisgau, Jahresband
1941 der Oberrheinischen Heimat, Seite 286.

3 Hugo Hantsch, Die Geschichte Österreichs, 1951/55, Band I, Seite 517.

4 Franz Eulenburg, Die Frequenz der deutschen Universitäten von ihrer Gründung bis zur Gegenwart,
24. Band d. Abhandl. d. säclis. Ges. d. Wissenschaften, Phil.-hist. Klasse, 1904, Seite 115.

5 Hermann Mayer, Die Matrikel der Universität Freiburg im Breisgau von 1460—1656, 1910, Band II,
Seite 28.

6 Tiroler Landesregierungsarchiv zu Innsbruck, Kopialbücher der oberösterreichischen Regierung und
Kammer, Auslauf an die Fürstliche Durchlaucht (An Fr. Dt.) 1660, Lib. 79, S. 507.

1 Mit diesen Worten wandte sich 1655 die Uni hilfesuchend an Kaiser Ferdinand IL; H. Schreiber, Geschichte
der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg, 1868, Bd. II, S. 429.

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