Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0019
Zur Geschichte der Yeste Zähringen
und ihrer Umgebung

Von Wolfgang Stülpnagel
Die Zähringer

Im Februar 1218, in demselben Jahre, als der Gegenkönig Otto IV. starb
und Friedrich II. von Hohenstaufen alleiniger deutscher König blieb, verschied
ohne Nachkommen mit Berthold V. auch der letzte der Herzöge von Zähringen.
Der Gemahl seiner Schwester Anna, Graf Ulrich von Kyburg, sollte die Besitzungen
des Hauses links des Rheins, in der heutigen Schweiz, als Erbe
erhalten, das Gebiet rechts des Rheins dagegen Graf Egino von Urach als
Gemahl der anderen Schwester Agnes. Daneben bestanden noch Ansprüche
der Flerzöge von Teck, der Nachkommen eines Sohnes Herzog Konrads von
Zähringen namens Adalbert, der mithin ein Onkel Bertholds V. sowie der
Agnes und der Anna war.

Während der König Friedrich II. in die Erbschaftsangelegenheiten in der
Schweiz, also im kyburgischen Teil, nicht weiter scheint eingegriffen zu haben,
sah er rechts des Rheins eine Gelegenheit, zwischen den Besitzungen seines
Hauses und des Reiches in Schwaben und im Elsaß eine Verbindung herzustellen
. Eine solche bot insbesondere der Breisgau dar, wo bisher die Zähpinger
Herzöge die mächtigste Stellung eingenommen hatten. Der König betrachtete
demnach die Besitztitel, die die Zähringer als Lehen vom Reiche
hatten, als heimgefallen, insbesondere im Breisgau.

Nun sind in jeuer Zeit die Besitz Verhältnisse von Gütern und Floheits-
rechten in ihrer oft mehrfachen Schichtung nicht immer leicht zu erkennen.
Dies liegt für uns einerseits an dem Mangel an Nachrichten, andererseits daran,
daß auch die Zeitgenossen sich über die Rechtsverhältnisse oft nicht einig
waren. Gerade für die Zähringer ist ja der Mangel an Nachrichten besonders
fühlbar — es gibt nur ganz wenige Zähringerurkunden1, meist auf die Schweiz
bezüglich —, so daß sich sehr vieles und Wichtiges erst aus nachzähringischer
Zeit rückwärts erschließen läßt.

Dies gilt auch für das Gebiet, das wir hier besonders ins Auge fassen, nämlich
das der Veste Zähringen zusammen mit dem, was zu ihr gehört. Wir müssen
in diesem Zusammenhang einen Blick auf die Stellung der Herzöge im
Breisgau überhaupt werfen.

Als Inhaber der Breisgaugrafschaft finden wir bereits den Großvater des
ersten Herzogs Berthold, BirchtiJo, der das Kloster Sulzburg stiftete. Dies
braucht jedoch nicht zu bedeuten, daß Birchtilo besonders viel Besitz in dieser
Grafschaft hatte. So erscheint der Genannte, wie auch noch Herzog Berthold L,

E. Heyck, Urkunden, Siegel und Wappen der Herzöge von Zähringen (1892).

19


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0019