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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1959/0091
St. Margaretha ein Hotel, in welchem am 30. September 1880 das Kaiser- und
Großherzogspaar den Geburtstag der Kaiserin Augusta feierte08. Von 1891
bis 1920 beherbergte die Propstei die Dr. Plähnsche Erziehungsanstalt und
dient seither der Stadt Waldkirch zu Schulzwecken.

Schlußwort

Man darf wohl ohne Übertreibung sagen, daß sich in den hier dargestellten
Schicksalen der vier breisgauischen Klosterbetriebe die ganze Entwicklung
der Baumwollindustrie von ihren Anfängen bis in unsere eigene Erlebniszeit
w iderspiegelt. Wie in ihrem Ursprungsland jenseits des Ärmelkanals finden
wir die Erscheinungen und Perioden der Erfinder und Konstrukteure wie des
Unverstandes und der Kurzsichtigkeit, des wagemutigen und opferbereiten
Unternehmers wie des unbekümmerten Großverdieners und Spekulanten,
und wo sich Fürsorge für die Mitarbeiterschaft zeigte, dürfte sie in erster
Linie als Hilfsmittel zur Erreichung des Betriebszwecks gedient haben. Es
herrschte eben das herkömmliche patriarchalische Verhältnis09, wie es bis
heute in Schwarzwälder Betrieben noch nicht ganz ausgestorben ist.

Wenn auch alle vier Fabriken dem Schwung des Industrieaufstiegs mit
seinem Zug zur Konzentration und Standortauslese zum Opfer gefallen sind
und keine direkte Nachfolge gefunden haben, so bleibt doch ihr Verdienst
bestehen, in ihrer Zeit wertvolle und wichtige Aufbau- und Entwicklungsarbeit
geleistet und eine geschulte Arbeiterschaft hinterlassen zu haben, die
auf irgendeine Art wieder der heimischen Wirtschaft zugute kam. Mag einer
oder der andere auch denken, der über der Säkularisation schwebende Fluch
habe sich an ihnen erfüllt, so gibt es doch, wie wir gesehen haben, auch
genügend natürliche Gründe, die zum Verschwinden der Klosterfabriken
führen mußten.

Für die freundliche Überlassung der Bildvorlagen sei gedankt dem Bacl. General-
landesardnv in Karlsruhe, dem Kolleg St. Blasien und dem Augustinermuseum in
Freiburg.

08 Pro Memoria per Fr. Dk. Gaess, freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom Besitzer, Herrn
Bankdir. Dr. Karl Butsch in Treiburg. Für verschiedene Hinweise habe ich audi Herrn Hermann
Kambach in Walakirch zu danken.

co „Noch 1878 konnte ein Fabrikant berichten, dafi er mit seinen Arbeitern gleichsam wie mit einer
grolien ramilic im Kloster wohne." Ruf S. 200.

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