Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1960/0043
Malteserstädtchen Heitersheim. Es war eine glückliche Mischung aus französischem
und deutschem Blut, aus der ein tüchtiges, lebenskräftiges Geschlecht
hervorging. 1686 kaufte der junge Handelsmann ein Haus, das aber im Oktober
1690 bei dem großen Brand in Staufen zerstört wurde4. Er starb 1721 als
Ratsherr. Die Witwe folgte ihm 1726 im Tode nach. Aus der Ehe waren in der
Zeit von 1687 bis 1706 fünf Söhne und drei Töchter hervorgegangen.

Der jüngste, im August 1706 geborene Sohn Johann übernahm das
elterliche Geschäft. 1728 erhielt er das Bürgerrecht. Im Juni 1736 schloß er in
Rickenbach bei Säckingen den Ehebund mit Maria An naBussy. geboren
1710 in Rheinfeklen. Seine Frau mußte am 16. Weinmonat 1736 zur Erlangung
des Bürgerrechts 25 Gulden bezahlen. Sie brachte vier Söhne zur Welt: 1738
F r a n z Joseph. 1740 J o h a n n Baptist. 1742 F r a uz Auto n und
1745 j o h a n n C a s p a r ; letzterer starb als Kind. 1747 gebar sie noch eine
Tochter, Maria A n n a. Die Martin sind - - wie zahlreiche Savoyardeu
im 17. und 18. Jahrhundert - - offenbar ausgewandert, weil sie in ihrer Heimat
kaum ihr kärgliches Brot finden konnten. In Staufen ließen sich mehrere
Savoyardeu nieder. Hier wurde einem Mauritius Martin im Jahre 1684
von seiner Frau Salomea Schau ma ein Sohn geboren. Claudius
H u g a r d 5 schloß 1717 in Staufen die Ehe mit Maria UrsulaHöltzlin
aus Breisach. 1718 heiratete in Staufen der Bürger und Krämer C 1 a u d i u s
Carr aus Savoyen eine Tochter des FranzMarti n. 1730 erhielten Jacob
\\ u w a I I und J oh ann Steffin, beide aus Savoyen, das Bürgerrecht gegen
Erlegung von 50 Gulden. Über diese Familien haben sich nur dürftige
Nachrichten erhalten. Über die Nachkommen des Franz Martin konnte
aus verschiedenen Quellen aufschlußreiches familien- und handelsgeschichtliches
Material gefunden werden.

J o h a n n M art in, der jüngste Sohn des Franz, war ein ungemein
tüchtiger, weitblickender Geschäftsmann und eine tief religiöse Natur. Seine
Frau war nebenher im Ladengeschäft tätig. Ihr Bildnis zeigt sie mit einer
Waage in der Hand. Martin war um seine Familie treu besorgt. Seinen Kindern
ließ er eine ausgezeichnete Erziehung zuteil werden, und er scheute kein
Opfer zu ihrer Ausbildung.

F r a n z J o s e p h , der im März 1738 geborene älteste Sohn, durfte in Freiburg
und in Rom Theologie studieren. Als Kaplan in Säckingen und als
Pfarrer in dem Dorfe Eichsei auf dem Dinkelberg verwandte er jede freie
Stunde mit unermüdlichem Fleiß zur Erforschung der Lebensweise und der
Nah rungsmittel der Yögel. Er war ein angesehener, weithin bekannter Orni-
thologe.

Die beiden jüngeren Söhne gingen bei dem Vater in die Lehre. Die Tochter
Maria Ann a half im Geschäft mit. Im elterlichen Hause wurde fleißig
musiziert, es wurde gesungen, Geige und Querflöte gespielt. Menuette und
andere Stücke wurden eingeübt. Der Vater besuchte die Messen in Frankfurt
und in Basel und machte Geschäftsreisen nach Frankreich. Geldanweisungen
ließ er durch die Handelshäuser „Melchior Streckeisen der ältere
Solm" und Daniel Merian in Basel übermitteln, teils in bar, teils in
Wechseln.

i Auch die Kirche und die Pfarrgebäude wurden eingeäschert. Es war im Pfälzischen Erbfolgekrieg unter
König I. u d w i g X I V. von Frankreich.

■r' Claudius II u g a r d stammte aus Scionzier bei Cluses in Savoyen!

45


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1960/0043