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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1960/0065
wissen sie das zu umschreiben, Avas Hebel von jeder Kunst, wenn auch vorab
von der des Schriftstellers, forderte. Hebel hatte 1815 ein Gutachten zu Ewalds
Bearbeitung von Christoph v. Schmidts Biblischer Geschichte auszuarbeiten,
das Peter Katz vor kurzem37 mitgeteilt hat. In diesem Gutachten sprach Hebel
als von dem Haupterfordernis einer guten Schriftstellerei von „. . . jener ächten
und edlen Popularität, die zwischen Gebildeten und ungebildeten Lesern
keinen Unterschied erkennend ans dem Menschen hervorgeht und den Menschen
erfaßt, weil sie alles, was sie zu geben hat, zur klaren Anschauung
bringt, nur durch Einfachheit und Natur, nicht durch conventionelle Schönheiten
im Ausdruck gefallen will, und nur auf jene, nie auf diese ihre Effecte
berechnet. Ihre Schreibart verschmäht jeden unnötigen Wortaufwand, sie ist
gediegen, kräftig und würdig"38.

All dies wird man sich gegenwärtig halten müssen, wenn man — wie wir
es nun tun wollen ■ - die lange Reihe der Illustrationen zu Hebels Werk
durchmustert.

Als nächster Illustrator sei der von Dieffenbacher weder im Aufsatz noch
im Vorwort genannte Joseph Jakob Dambacher39 vorgestellt. Im Jahre 1827
erschien im Verlag der Chr. Fr. Müllerschen Hofbuchhandlung zu Karlsruhe
das erste Heft einer Reihe in Quartformat, die den Titel „Der Rheinland
i s c h e Bildermann" führte. Nach dem dritten Heft wurde die
Veröffentlichung abgebrochen; jedes Heft brachte 17 bis 20 Seiten Text und
16 Tafeln. Das erste Heft war Eulenspiegel gewidmet, die beiden folgenden,
1829 und 1833 erschienenen, auf deren Titelblatt das Hebelhaus von Hausen zu
sehen war, stellten Schwanke aus Hebels „Rheinländischem Hausfreund" vor.
Das Ganze war ein etwas merkwürdiges Unternehmen. Der Herausgeber war
weder Literat noch Künstler, sondern Lyzeumsprofessor in Rastatt, und seine
Fächer waren Mathematik und Naturwissenschaften. Dambacher ist 1798 in
Rastatt geboren. In Rastatt war er 1822—1828 tätig, nachdem er Abortier kurz
an den Lyzeen von Freiburg und Konstanz unterrichtet hatte. Er A^erließ
Rastatt, um an das GenerallandesarchiA" nach Karlsruhe zu gehen, wo er als
ArchiA^rat mit Erfolg gewirkt hat; die Staatshandbücher der Zeit Aveisen ihn
als Ritter des Preußischen Roten Adlerordens • • seit 1846 - und — seit
1867/68 — als Ritter 1. Kl. des Ordens vom Zähringer Löwen aus40. Außer dem
„Rheinländischen Bildermann" ist von Dambacher nur noch eine Schrift über
einheimische Käferarten bekannt, die er 1828 als Beilage zum Programm des
Rastatter Gymnasiums herausbrachte41. 1869 Avird er im „Hof- und Staatshandbuch
für das Großh. Baden" nicht mehr genannt; er muß also um 1868
gestorben sein.

Was Avollte Dambacher mit seinem „Rheinländischen Bildermann"? „Der
ZAveck dieser Blätter ist erheiternde Unterhaltung durch Lektüre und Anschauung
" - hieß es in der Verlagsanzeige, die auf der Innenseite des Umschlags
stand. Neben diesem Zweck war noch ein wohltätiger genannt, „nämlich
Gründung eines Fonds, aus welchem Gehalts-Aufbesserungen, Gratiale,

»7 P. Katz, Ein Gutachten Hebels (Theol. Zeitschr. 15 [19591 S. 267—2S7).
:>8 ebd. S. 271.

Vgl. zum Folgenden: Verzeichnis aller aktiven Hof-, Kirchen-, Militär- und Staats-Diener und Rechtsanwälte
etc., hrsg. v. H. Roys, Karlsruhe 1864, S. 19, wo ein eurriculum vitae Dambachers bis 1846
gegeben ist. — Grolih. Gymnasium Rastatt, Festschrift zur Jahrhundertfeier 1808—1908, Rastatt 190S,
S. 206. — Humanitas, 150 Jahre Ludwig-Wilhelm-Gymnasium Rastatt, Rastatt 1958, S. 46, 95, 191. Das
Buch gibt Joseph Ferdinand als Vornamen an, während Roys Joseph Jakob schreibt.
1,1 Vgl. Hof- und Staats-Handbuch des Grofih. Baden 1868, Karlsruhe o. J., S. 525.

-*i Ausführliche Beschreibung einzelner Käferarten unserer Gegend. Programmbeilage, Rastatt 1S2S-
vgl. Festschrift etc. S. 206.

5 Schau-ins-Land


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