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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1960/0071
Abb. 7 C. Schulz: Der Zundelfrieder, der rothe Dieter und der Heiner.

die Geschichte vom „Herrn Wunderlich" erläutern. Wie anders hat Dambacher
dieses Thema angefaßt, wie reich hat er es illustriert! Hier ist die Episode
auf zwei Personen beschränkt —, wenn man den Kater nicht mitzählen will.
Der „Schulherr" ist karikiert als schmächtiger Stubengelehrter, und der Bauer
sieht nicht so aus, als ob er den Namen seines Kaufpartners von einem dritten
erfragen müßte. Die Einrichtung ist auf ein Minimum reduziert; die einzige
eigene Zutat des Zeichners ist der heranschwänzelnde Kater. Daß der Schulherr
vollständig bekleidet dasitzt, ist gegen den Text, der von einem Schlafrock
spricht. Dambacher hatte seinen Hebeltext besser gelesen. Freilich war
der Rastatter auch aus Neigung zur Hebel-Illustration gekommen, was wir im
Fall Schulz nicht anzunehmen haben werden. Trotzdem wird man dem Zeichner
nicht absprechen können, daß er sich bemüht hat, dem Text gerecht zu
werden und das Wesentliche herauszuschälen. Der Stil ist nüchtern, bisweilen
etwas langweilig, aber korrekt und sachlich, wohltuend zurückhaltend, ja
spröd, aber gleichmäßig und gekonnt. Als Illustrationen für ein Volksbuch
sind diese Bilder annehmbar. Eine Treue in der Darstellung, wie sie Hebel
anläßlich der „Allemannischen Gedichte" forderte, wird man von Illustrationen
zu den Kalendergeschichten ohnedies nicht verlangen wollen, da diese
Schwänke und Erzählungen ja da und dort spielen und oft wegen ihres
Allgemeinheitscharakters trotz der manchmal genauen Ortsangabe doch beliebig
zu lokalisieren sind. Die Kostüme sind meist die der Zeit des Zeichners,
gelegentlich auch historisierend.

Die nächsten, von Dieffenbacher ebenfalls nur im Vorwort nachgetragenen
Hebel-Illustrationen finden sich in einem schmalen, entzückend ausgestatteten
Hebel-Album, das der Karlsruher Liederkranz als Baustein zu Hebels neuem
Grabmal in Schwetzingen im November 1856 herausbrachte. Es führt den
Titel „Carlsruher Liederkranzes Abendunterhaltung am
29. November 1856, als Beitrag zur Errichtung eines Grabmals unseres vater-

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