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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1960/0110
Zur Lokalisierung
der abgegangenen Siedlung Buchsweiler

Auf die Veränderungen, die der Abgang einer Siedlung in der Struktur
benachbarter Siedlungen hervorzurufen vermochte, richtet sich neuerdings in
ständig zunehmendem Maße das Augenmerk sowohl der siedlungs- als auch
der rechtsgeschichtlichen Forschung1. Um diese Veränderungen jedoch richtig
beurteilen zu können, ist eine genaue Kenntnis der Lage der verschwundenen
Siedlung unerläßliche Voraussetzung: eine Voraussetzung, die allerdings in
den meisten Fällen erst geschaffen werden muß2.

Das hat sich wiederum deutlich bei Forschungen zur älteren Geschichte des
Dorfes Holzhausen in der „March" erwiesen3, in dessen nächster Umgebung
eine Anzahl von einstigen Siedlungen nachgewiesen werden kann, deren Abgang
zweifellos wesentlich zur Bildung der heutigen Gemarkung Holzhausen
beigetragen hat. Die mangelnde Überlieferung ihrer Lage mußte allerdings
eine genaue Urteilsbildung zunächst als unmöglich erscheinen lassen.

Dies galt auch für Buchsweiler, obwohl wir über die Geschichte dieser
späten Wüstung keineswegs schlecht unterrichtet sind. Im Gegenteil. Die schon
verhältnismäßig ausführlichen Angaben in Adolf P o i n s i g n o n s Wüstungsverzeichnis4
wurden in neuerer Zeit noch wesentlich ergänzt, nämlich
einmal durch Johanna Bastians Studie über den Besitz des Klosters
St. Trudpert0, in der sie sich auch mit dem 1407 von St. Trudpert erworbenen
Buchsweiler beschäftigte, und zum andern durch eine kleine Arbeit Joseph
L. Wohle bs°, die einige neue Quellen zur Geschichte Buchsweilers erschloß
.

Die wichtige Lokalisierungsfrage wurde jedoch von allen drei
Autoren nur mit Ungefährangaben abgetan, die keineswegs befriedigen können
. So schrieb A. P o i n s i g n o n : „Buchswil lag zwischen Holzhausen und
Bottingen an dem östlichen Hange des langgestreckten Bergrückens, der sich
zwischen Hochdorf und Nimburg erhebt."7 — Wer nun weiß, daß Holzhausen
und Bottingen immerhin drei Kilometer auseinander liegen, kann mit dieser
Aussage, die sich auch J. L. W o h 1 e b zu eigen machte, kaum viel mehr anfan-

1 Vgl. u. a. K. S. Bader, Das mittelalterliche Dorf als Friedens- und Rechtsbereich, 1957, S. 28 ff.

2 Vgl. K. Scharlau, Ergebnisse und Ausblicke der heutigen Wüstungsforschung, Blätter für deutsche
Landesgeschichte, 93. Jahrgang, 1957, S. 62/63.

3 Ihre Ergebnisse werden in der künftigen Kreisbeschreibung Freiburg zur Veröffentlichung gelangen.

4 A. Poinsignon, ödungen und Wüstungen im Breisgau, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins
(ZGO), N. F. 2, 1887, S. 340—341.

5 J. Bastian, Der Güterbesitz des Klosters St. Trudpert, in: Beitrage zur Geschichte von St. Trudpert,
herausgegeben von Th. Mayer, 1937, S. 189/90 und 196.

6 J. L. Wohleb, Die ödung Buchsweiler am Nimberg, Alemannische Heimat, heimatgeschichtl. Beilage der
Tagespost, 5. Jahrgang, 1938, Nr. 1.

7 ZGO/N. F. 2, 1887, S. 340.

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