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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1960/0119
NACHRUFE

Joseph Ludolph Wohleb

Am 24. Januar 1960 schloß der \-erdiente Heimatforscher Kreisoberschulrat
J. L. Wohleb nach einem gut ausgefüllten Leben für immer die Augen. 33 Jahre
lang hat er sowohl organisatorisch als auch schriftstellerisch für den Breisgau-
Verein Schau-ins-Land erfolgreich gearbeitet. Darüber hinaus schuf er dem
Verein eine besonders glückliche finanzielle Grundlage für das Erscheinen
seiner Jahreshefte.

Als er 1958 spürte, wie seine Kräfte nachließen und er deshalb von der
Leitung zurücktrat, wurde er damit geehrt, daß der Verein ihm den Titel
Ehrengaugraf verlieh.

Der Verstorbene entstammte dem Freiburger Geschlecht der Wohleb, die
Familie — seit Jahren im Westen der Altstadt beheimatet — zog 1903 in die
Colombistraße, wo Joseph Ludolph Wohleb dann seine Kinder jähre verlebte.
Der Colombipark mit den Rebanlagen, in den er von seinen Fenstern hineinschaute
, bildete, seitdem ihn die Stadt erworben und 1909 der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht hatte, seinen „Hausgarten". Schon früh erforschte er die
Geschichte dieses Parkes, die Geschichte vom Schlößlein, der Colombistraße
und des ganzen Stadtviertels. Als Sechzigjähriger berichtete er in der „Stube"
im Kaufhaus ganz eingehend darüber, und im Jahr darauf gab er im 70. Jahrlauf
des Schau-ins-Land (1951) seine Ausführungen in Druck. Sie erfreuen
durch die Frische der persönlichen Erlebnisse.

Die Hinneigung zum Lehrerberuf ließ Wohleb ins Lehrerseminar eintreten
. Nach Beendigung seines Studiums wurde er an einigen Orten als Hilfslehrer
verwendet, auch im Hotzenwald und auf dem hohen Schwarzwald. Da
erforschte er in seinen freien Stunden die wirtschaftlichen Verhältnisse und
deren Geschichte. Er belieferte den Verfasser dieser Ausführungen, der in
jener Zeit an seiner Volks- und Wirtschaftsgeschichte arbeitete, mit einschlägigem
Stoff, den er in den Gemeindearchiven und im Generallandesarchiv
Karlsruhe ermittelt hatte. Seit jener Zeit beschäftigte ihn besonders die Entwicklung
der Glashütte. Und wie gründlich er vorging, zeigt, daß er erst nach
35 Jahren die Studien abschloß und im 73. Jahrlauf des Schau-ins-Land „Die
Glashütte und Glasmacherrodung Aule" veröffentlichte.

Mitten in der Arbeit überraschte den jungen Forscher der erste Weltkrieg.
Er wurde als Soldat ausgebildet und hatte keine Zeit und auch keine Gelegenheit
, seiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Als er aber bei Kriegsschluß
nach Freiburg zurückkam, nahm er die Arbeit sofort wieder auf. Um
diese Zeit baute Professor Dr. Eugen Fischer mit Hilfe des tatenfrohen Max

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