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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1960/0125
H e r m a n n R a m b ach: Die Stiftskirche St. Margaretha in Waldkirch.
268 S. mit 8 Abb. im Text und 24 Abb. auf XX Tafeln. Waldkirch 1959 (Wald-
kircher Verlagsgesellschaft m. b. H.).

Das Buch behandelt eines der bedeutenden kirchlichen Bauwerke des
18. Jahrhunderts im Breisgau. Der Leser wird im ersten Kapitel anschaulich
und eingehend mit dem Bau im heutigen Zustand bekannt gemacht, Architektur
und Ausstattung werden sorgfältig beschrieben. Die an Bau und Ausstattung
beteiligten Künstler und Handwerker werden erwähnt, ohne daß
schon hier vermerkt würde, ob archivalische Belege oder Zuschreibungen aus
stilkritischen Überlegungen die Begründung bilden. Daß Christian Wenzinger
„wahrscheinlich" die Steinfiguren der Westfassade geschaffen habe, wird sich
kaum aufrechterhalten lassen. Dagegen ist Peter Thumb als Baumeister, sind
die Bildhauer Johann Michael Winterhalter, Johann Joseph Christian, der
Maler Franz Bernhard Altenburger u. a. gesichert. Sehr zu begrüßen sind die
genauen Angaben über die Darstellungen auf den Altarbildern, den Deckengemälden
und den Bildern der Beichtstühle.

Neben dem vom Schwabenherzog Burkhart I. gegründeten Frauenstift
S. Margareta bestanden in Waldkirch noch die alten Pfarrkirchen S. Peter,
S. Martin und S. Walburg, die seit dem frühen Mittelalter im kirchlichen Leben
des Breisgaus eine bedeutende Rolle gespielt haben. Ihrer Geschichte ist
das zweite Kapitel gewidmet, das ausführlich über ihre wechselvollen Schicksale
berichtet. Für die oberrheinische Kunstgeschichte der Spätgotik ist von
Interesse, daß der Hochaltar im Chor der früheren Kirche von S. Margareten
„von 2 brüdern zu Hagnow vnd Straßburg seßhaft" für 240 fl. gefertigt worden
ist, deren einer „Nicolaus Schnitzer genandt" ist. Es ist schmerzlich, daß von
diesem Werk des hochberühniten Meisters, dem wir u. a. den Schrein von
Grünewalds Isenheinier Altar verdanken, nichts erhalten ist.

Nach der Schilderung des Zustandes von Kirche und Stift S. Margareta am
Ende des 17. Jahrhunderts wendet sich das dritte Kapitel der ausführlichen,
durch reiches Quellenmaterial belegten Darstellung der Vorgeschichte und
der Errichtung des Neubaus der Stiftskirche durch Peter Thumb, ihrer Ausstattung
und aller weiteren Schicksale, Veränderungen, Restaurierungen bis
in die Gegenwart zu. Nicht nur die Haupttatsachen werden herausgestellt,
sondern auch auf jede Einzelheit wird liebevoll eingegangen, so daß ein sehr
anschauliches Bild der vielgestaltigen Entwicklung und ihrer mancherlei fördernden
oder hemmenden Begleitumstände entsteht. In gleicher Weise wird
dann im nächsten Kapitel über den Kirchenornat, d. h. Paramente, Altargerät
usw., und schließlich über die Glocken berichtet.

Am Schluß des Buches wird ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis
gegeben. Die Quellen werden in den zahlreichen Anmerkungen aber
nicht konsequent jedesmal, sondern nur gelegentlich im einzelnen zitiert, häufig
nur summarisch (z. B. lt. Vertrag, lt. Auftrag, Bauakten, Protokoll, Kopial-
buch u. a.) angegeben, was eine wissenschaftliche Benutzung erschwert. Im
Literaturverzeichnis wären zu S. 146 und Anm. 28 (Standkreuz mit Berg-
k ristall) außer der Arbeit von Inge Schroth über die mittelalterliche Gold-
schmiedekunst am Oberrhein 1948 noch der Aufsatz von Anton Legner in
Schauinsland, 75. Jahrgang, 1957, mit den Angaben über den Waldkircher
Kristallschliff u. a. S. 176 und Abb. 22, und für den Bildhauer Johann Michael
Winterhalter der Artikel in Thieme-Beckers Künstlerlexikon, Bd. 36, 1947,

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