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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1961/0074
Die Volksschulen der Stadt Freiburg

Von Karl Halter

Das erste Mal lesen wir von einer städtischen Schule zu Freiburg in der
„Übereinkunft des Grafen Konrad II. mit den Bürgern der Stadt" vom 3. April
1316. Städtische Lehrer begegnen uns aber schon früher in verschiedenen Urkunden
, so am 27. Februar 1271 ein Magister Walther, scholasticus in Friburg,
auch Bruder Heinricus de Merdingen und Ende des 13. Jahrhunderts wieder
Meister Walther, der Schulmeister ze Vriburg. Es darf also angenommen werden
, daß schon vor erwähnter Übereinkunft im Jahre 1316, sogar bereits um
die Mitte des 13. Jahrhunderts in Freiburg städtische Schulen bestanden. Hatten
doch die beiden weniger bedeutenden Nachbarstädte Kenzingen (1242) und
Breisach (1256) früher ihre Schulen.

Freilich, darüber ist man sich nicht einig, ob diese ersten städtischen Schulen
schon als Volksschulen angesprochen werden können. Die beiden Freiburger
Heimatforscher Dr. Fleinrich Schreiber und Lyzealprofessor Franz
Bauer, die sich gleichzeitig mit der Geschichte der Freiburger Schulen beschäftigt
und wertvollen Stoff beigebracht haben, gehen in ihren Ansichten auseinander
. Bauer hält dafür, daß diese frühen Schulen, weil darin in der lateinischen
Sprache unterrichtet wurde und sie eine höhere Bildung vermittelten,
keine Volksschulen waren, also keine Schulen, die ihren Zöglingen nur jene
Kenntnisse vermittelten, deren alle Stände bedürfen. Schreiber hingegen meint,
diese Schulen wurden von Anfang an von der Stadt eingerichtet, von ihr unterhalten
und die Lehrer von ihr angestellt, weshalb man sie Volksschulen nennen
müßte. Und wirklich, sie hatten ja ein bestimmtes Maß von Bildung zu vermitteln
, gleichwohl, ob die Schüler nach Ende der Schulzeit eine höhere Schule
besuchten oder ein Gewerbe betrieben. Erst mit der Stiftung der Universität,
der Schola universalis, wurde neben der allgemeinen Schule eine eigene Vorbereitungsschule
für diese, die Schola particularis, eingerichtet, in der den
Schülern ganz besonders gründlich die Anfangsgründe des Lateinischen beigebracht
wurden.

Um 1300 lesen wir von einem Meister Berthold von Risinsburg, der sich ein
eigenes Haus in der vorderen Wolfshöhle erworben und zum Schulhaus eingerichtet
hat. Die vordere Wolfshöhle, spätere Pfaffengasse, ist heute die
Herrenstraße. Das Haus stand dort, wo die Engelstraße (bis 1826 Fälklinsgasse)
abzweigt.

Als dieser Berthold von Risinsburg am 19. Oktober 1334 sich zur Ruhe setzte,
verkaufte er das Haus der Stadt um 6 Mark lötiges Silber Freiburger Gewäges.
Es ist bis Ende des 18. Jahrhunderts das Schulhaus geblieben. Auf dem Kaufbrief
ist das alte Schulmeistersiegel angebracht, ein Engel im faltigen Gewand,
der in der Rechten einen Palmzweig, in der Linken ein Buch hält.

Nach Berthold von Risinsburg wird später ein Georg Hetzel von Wiesensteig
als Schulmeister in Freiburg genannt. Er versprach bei der Anstellung, er wolle

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