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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1962/0005
Die Klosterkirche Sankt Cyriacus in Sulzburg

Von Arnold Tschira

Von den Berghöhen zwischen Belchen und Blauen zieht das enge Waldtal
des Sulzbaches nach Nordwesten zur Rheinebene. Kurz vor dem Eintritt in die
Vorbergzone vereinigt sich von Süden her der Fliederbach mit dem Sulzbach.
Am Zusammenfluß der beiden Bäche entsteht ein breiterer Talraum, der sich
bald erweitert und offen in die Rheinebene übergeht. Das Tal war schon im
Frühmittelalter besiedelt, für das Jahr 847 nennt der Lorscher Codex den Ort
Sulzibergeheim1. Der Name bezieht sich auf das Vorkommen von Salzquellen
im Gebiet zwischen Muggardt und Kastelhof. Wo die älteste Siedlung des Tales
lag, wird sich heute kaum mehr feststellen lassen.

Die Gründung des Benediktinerinnen-Klosters zu Sulzburg und der Bau
der Klosterkirche fallen kurz vor das Jahr 993; Birchtilo, Graf im Breisgau,
hat das Kloster zu Ehren des heiligen Märtyrers Cyriacus erbaut und sich zum
Begräbnis bestimmt. Er schenkte dem Kloster Güter in Weiler (wohl bei Te-
ningen), Rinken (westlich von Müllheim), in Rimsingen, Vörstetten, Reute und
in Buggingen-. Das Tal von „Sulziberg" wurde 993 auf Bitten Birchtilos dem
Kloster von Kaiser Otto III. aus Reichsrechten übertragen3. Im Jahre 1004 erhielt
durch Verwendung des Bischofs Adalbero von Basel der Clericus Becilinus
zur Vermehrung der Einkünfte des Klosters von Kaiser Heinrich II.4 das
Marktrecht und die übrigen Königsrechte außer dem Münzrecht in Rinken „in
comitatu Bertdoldi". Der Comes Bertdold-Birchtilo muß bald danach gestorben
sein5; denn 1006 erscheint Adalbero als Graf im Breisgau0. Nun überträgt im
Jahre 1008 ein Birchtilo, der nicht comes genannt wird, mit Zustimmung seines
Bruders Gebezo sein gesamtes Erbteil in den bereits genannten Orten dem
Kloster Sulzburg und das Kloster selbst dem Bischof Adalbero von Basel7.
Birchtilo und Gebezo muß man als die Erben, wohl die Söhne des Comes Birch-
tilo ansehen. Daß der jüngere Birchtilo nicht das Grafenamt erhielt und dazu
sein ganzes Erbteil dem Kloster überließ, wodurch er ja mittellos geworden sein
muß, und schließlich daß er dann das Kloster dem Bischof von Basel übertrug,
das alles ließe sich am leichtesten erklären, wenn man diesen Birchtilo mit dem
Clericus Becilinus gleichsetzte. Man könnte so annehmen, daß er etwa als hoher
Geistlicher in der Umgebung des Bischofs Adalbero, mit dem er wahrscheinlich
verwandt war, die Nutznießung der Klostergüter auch weiter behielt. Über-

1 Glöckner, Codex Lauresliamerisis 3, 1936 n. 2707 (847 Februar 27).

2 GLA Karlsruhe 67/1489; Trouillat, Mon. de Bäle 1, 137.

3 MGH DO III n. 129 (993 Juni 22).

4 MGH DH II n. 78 (1004 Juni 25).

5 E. Heyck, Geschichte der Herzoge von Zähringen, Freiburg 1891, 9.

6 MGH DH II 144 n. 117 u. IIS.

7 Trouillat, Mon. de Bäle 1, 149.

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