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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1963/0032
Der Weiler Nidingen (Gemarkung Riegel)
und die angeblich
erste Erwähnung von Endingen am Kaiserstuhl*

Von Adolf Futter er

Im Jahre 762 verfaßte Bischof Heddo von Straßburg' ein Testament in
lateinischer Sprache, wie die Zeit es erforderte. Zuerst stellte der Erblasser sich
in aller Demut vor: „Ich Eddo in Gottes Namen ein Sünder, berufener Bischof
der Stadt Straßburg". Er kommt dann zu sprechen auf die Stiftung seines Vorgängers
Widegern (Wiggerin), nämlich des Klösterleins Mönchszell am Flüßlein
Unditz, das zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria und anderer Heiligen erbaut,
aber durch Nachlässigkeit wieder eingegangen ist. „Es gefiel uns deshalb mit
Erlaubnis des Herrn Pippin, unseres glorreichen Königs, daselbst Mönche zu
sammeln, die nach St. Benedikts Regel allda wohnen sollten, was ich auch getan
habe." Nach diesen Vorbemerkungen vermachte er als seinen letzten Willen
seine reichen Güter, die er wohl von seinem Vater ererbt, aber auch von einem
Herzog Ernst erworben hatte, eben dem Kloster E 11 e n h e i m m ü n s t e r.
Es waren Güter nicht nur in der Ortenau, im Elsaß, in Lothringen und der
Schweiz, sondern auch im Breisgau.

Heddo (verkürzt aus Attich oder Eticho) entsproßte der elsässischen, herzoglichen
Familie der Etichonen. Wie man annimmt, war er ein Sohn Etichos IL,
aber auf jeden Fall ein Enkel des Stammvaters Eticho I. (662—690 f) und somit
auch ein Neffe der hl. Odilia. Er ergriff den geistlichen Beruf und schloß sich
dem hl. Pirmin an, der im Jahre 724 das Kloster Reichenau am Bodtusee gründete
. Daselbst wurde er 727 Abt als Nachfolger seines Lehrers Pirmin. Auf
Betreiben Karl Martells wurde Heddo dann im Jahre 734 Bischof von
Straßbur g.

Hinsichtlich der dem Kloster Ettenheimmünster geschenkten Besitzungen
diesseits des Rheins bestimmt das Testament: „Wir geben auch eben diesem
Kloster mit Zustimmung des glorreichen Königs Pippin und der Brüder, sowie
unserer im Bistum lebenden Bürger zum Unterhalt der Mönche alles, was wir
von ITerzog Ernst erworben haben. Es sind nachbenannte Orte im Breisgau (loca
in Pago Brisgavense), nämlich das Gut (praeclium), welches Ernst in dem Ort
Forchheim genannt (in villa quae dicitur Forckeim) besaß, sowie das in Bah-
lingen (in Baldingen) und in Rotweil (in Roswilare) und in Wöllingen (in
Wellengen) und in Riegel (in Riegola), oder was Ernst sonst in Alemannien und
in der Mortenau (Mordunowa = Ortenau) innehatte."

* Eine umfänglichere Fassung des Beitrags erschien in der Heimatzeitung „Der Kaiserstühlcr", 1962, unter
dem Titel: „Kritische Bemerkungen zum Testament Bischofs Heddo von Strafiburg im Jahre 762; der
Weiler Nidingen bei Kenzingen und seine Vereinigung mit Riegel ums Jahr 1200. Die Anfänge des
Klosters Wonnental. Endingen im Jahre 862 erstmals erwähnt."

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