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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1963/0066
Johann Baptist Sellinger

EinB reisgauer Barockbildhauer (1714—1779)
Werke und kunstgeschiclitliclie Bedeutung*

Von Hermann B r o m m e r

Gesicherte und zugeschriebene Werke

Die künstlerischen Arbeiten Johann Baptist Sellingers lassen sich in Gruppen
ordnen, die nicht an einer zeitlichen Aufeinanderfolge, sondern an den
stilistischen Zusammenhängen zu erkennen sind. Unser Bildhauer erleichterte
das Erfassen seiner Werke dadurch, daß er eigenartige Charakteristika ausprägte
, die eine Unterscheidung seiner Arbeiten von denen zeitgenössischer
Meister erlauben. Die Manier J. B. Sellingers, immer wieder seine Eigentümlichkeiten
zu betonen, kam mir in besonderem Maße bei der Zuschreibung von
Skulpturen zugute. Ausgehend von gesicherten Arbeiten, möchte ich im folgenden
die stilistische Abhängigkeit archivalisch nicht belegter Werke aufzeigen
und begründen.

Das Steinkreuz im Friedhof der Pfarrgemeinde Freiburg-St. Georgen -
von Sellinger 1752 signiert — wurde in der eingangs erwähnten Literatur als
„unbedeutende Leistung" gewertet, die dem Meister „ein sehr mäßiges Können"
bescheinige. In den verwandtschaftlichen Beziehungen des Bildhauers nach
Wendlingen-Uffhausen, welche über dessen Tante, Sonnenwirtin Maria Köchin
in Merdingen (Ziff. 1), gut zu fassen sind, möchte ich ohne Bedenken die Ursache
für den Auftrag sehen. Zumal Sellinger die Arbeit in Merdingen ausführte
(„fecit ä Mörting"), dürfte der Bruder von Maria Köchin, Johann Georg-
Koch — Besitzer der Mühle in Uffhausen98 und langjähriger Vogt seiner Gemeinde
" —, mit dem Friedhofskruzinx in Verbindung zu bringen sein. Dafür
spricht auch, daß dieses einzige bekannte Werk Sellingers 1840 seinen ehemaligen
, nicht mehr feststellbaren Standort mit dem heutigen Platz vertauschen
mußte („Translat. 1840"). Als Vorbild anderer Sellinger-Kruzinxe ist das
St. Georgener Friedshofskreuz eingehend zu betrachten. Auf kreuzförmig
zueinander gestellten, volutenähnlichen Sockelteilen in nüchterner Ausführung
strebt ein auffallend hohes Kreuz empor, dessen Balken in heraldischen Kleeblättern
endigen. Der Corpus des Gekreuzigten zeigt einen athletisch vor-

* Vgl. Joh. B. Sellinger, Lebensgeschichte und verwandtschaftliche Beziehungen, im 80. Jahresheft (1962),
S. 51—69. Die im folgenden Text angegebenen (Ziff. 1) usw. verweisen auf die verwandtschaftlichen Verbindungen
, dargestellt unter den Ziffern S. 65 ff. dieser Arbeit.

98 Pfarrarchiv Freiburg-St. Georgen, Kirchenbuch 1756—1774: Seelenbeschr. 1756.

99 Pfarrarchiv Freiburg-St. Georgen, Sterbbudi 1775—1784 (22. April 1783): „ultra 30 annos antea Vog-
tetus hujus".

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