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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1963/0126
Ereignissen handelt oder um die Reproduktion zeitgenössischer Holzschnitte und
Stiche oder um alte Pläne, Karten oder Urkundenschriftproben. Selbstverständlich
sind auch die historischen Persönlichkeiten, die in das Leben der Stadt eingegriffen
haben, mit Porträts aus der Zeit vertreten. Eine schöne Idee war es, den Kapitelüberschriften
in Abständen Abbildungen der verschiedenen Neuenburger Stadtsiegel
beizugeben und so den Wandel des Siegels durch die Jahrhunderte hindurch aufzuzeigen
. Den Schutzumschlag schmückt die vergrößerte Wiedergabe der Stadtansicht
von Merian aus dem 17. Jahrhundert; dem geschmackvollen Leineneinband ist das
Bild eines mittelalterlichen Neuenburger Stadtsiegels aufgeprägt.

Es ist ein Glück, daß ein so solides und vorzügliches Werk auch äußerlich ein
entsprechendes würdiges Gewand erhalten konnte. Die Qualität des Papiers, der
Typographie, der Bildreproduktion und des Einbandes des bei Rombach & Co in
Freiburg hergestellten Buches sind tadellos. Daß die Aufmachung des Buches so gut
sein konnte, verdankt der Leser vor allem der Stadtverwaltung Neuenburg und den
Neuenburgern selbst. Indessen haben beide sich damit selbst am meisten gedient:
Denn im Werk Konstantin Schäfers besitzt Neuenburg nun eine solid gearbeitete,
mit Liebe gestaltete und glänzend geschriebene, umfassende Darstellung seiner Geschichte
, wie sie manche größere Stadt nicht aufzuweisen hat.

Robert Feger

Paul Priesner, Die Geschichte der Gemeinden Kirchhofen und Ehrenstetten: Die
Schule. 175 Seiten, 1962, Selbstverlag (Druck O. Kehrer, Freiburg).

Bei Unternehmen des Wirtschaftslebens ist es seit langem, und in der Gegenwart
mehr und mehr, üblich geworden, Firmengeschichten abzufassen und in Druck zu
geben, durch welche die Namen und Verdienste der Mitarbeiter für die Zukunft aufbewahrt
werden. Um so erfreulicher ist es, wenn auch einmal einer Institution ganz
anderer Art, einem Schulinstitut, und zwar nicht einmal einem solchen des „höheren"
Unterrichts, sondern einer Dorfschule, die immerhin auf Jahrhunderte zurückblicken
kann, eine Geschichte geschrieben und wenn das Andenken ihrer Lehrer festgehalten
wird: Angehöriger eines Berufsstandes, dessen Verdienst und Wirken die öffentliche
Anerkennung oft manches schuldig geblieben ist.

Der Verfasser ist der Schule in Kirchhofen im Breisgau bis zum Jahre 1949 vorgestanden
. Er bringt die gedrängten Lebensläufe seiner Vorgänger im 19. und 20. Jahrhundert
, ebenso diejenigen der Lehrer an der Schule von Ehrenstetten, das bis 1841
mit Kirchhofen eine Gemeinde bildete, doch schon seit 1808 eine eigene Schule besaß.
Ein Hauptinteresse des Verfassers ist jedoch der Schulgeschichte Kirchhofens im
18. Jahrhundert gewidmet. Seit 1739 sind die dortigen Lehrer in ununterbrochener
Folge bekannt, zuvor lediglich Namen aus einzelnen Jahren. Aus den Akten, die ja
meist nur dann etwas sagen, wenn es Streitigkeiten gab, werden bis ins einzelne die
Auseinandersetzungen geschildert, die zwischen den diversen Schulinstanzen vorfielen
: Gemeindefunktionären, Pfarrern, Patronen, Lehrern Amtleuten und Regierungsstellen
. Dabei geht es um Lehrerpersönlichkeiten, Lehreranstellung und -be-
soldung, Schulhausreparatur, -erweiterung und -neubau, wie das überall auf den
Dörfern anzutreffen ist. Eine Besonderheit Kirchhofens war die Sorge von Pfarrer
und Gemeinde für die Pflege der Musik in der Schule, die hier auch mit Kirche und
Wallfahrt zusammenhängt. Bei der minutiösen Darstellung der lokalen Schulprobleme
hätte man freilich gewünscht, daß diese etwas mehr in den Rahmen der Entwicklung
der allgemeinen Schulverhältnisse und der Schulgesetzgebung im österreichischen
Breisgau gestellt worden wären. Manches würde dem Verständnis näher gebracht,
wenn es in diesen wesentlichen Zusammenhängen in Erscheinung träte. Anderes
bleibt mißverständlich, z. B. das, was über die Normalschule gesagt wird. Eine Bezugnahme
auf die geistigen Bewegungen der Zeit wird auch sonst vermieden.

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