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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0043
mindestens 200 Jahren einstöckig mit einst großen profilierten gotischen
Fenstern, von denen eines noch erkenntlich ist. Die schöne Barocktreppe
unserer Jugend ist leider verschwunden, wie auch die Jahreszahl 1597, die
über einem Nebeneingang stand. Auf der andern Seite steht heute noch das
Kellerhaus mit dem großen, tief liegenden Gewölbekeller und einem zweiten
gewölbten, durch einen Pilaster verzierten Raum, in welchem einst wohl die
Trotte sich befand.

Vor dem Amthof stand bis vor kurzem zum Schmuck und zur Erinnerung
an vergangene Zeiten ein einpföstiger, steinerner, mit einem Obelisken bekrönter
Galgen Ziehbrunnen mit steinerner Brüstung des Brunnenschachtes
. Der Arm des Galgens trug auf der nach oben zugespitzten Stirnseite
ein barockes Wappen, das einen auf drei Hügeln aufrecht schreitenden
Wolf zeigte. An den zwei oberen Zipfeln des Wappens standen die Buchstaben
W und M, was die Anfangsbuchstaben von Wolfgang Merzweiler sind.
Unter dem Wappen standen die Zahlen 16 und 2371. Der Landschaffner Wolfgang
Merzweiler, der Besitzer des nebenan stehenden Hauses im Amthof,
welches sein Sohn Johann Wolfgang hernach an den Freiherrn Johann Michel
von Dankenschweil verkaufte, ließ den Brunnen im Jahr 1623 erstellen. Leider
wurde dieser Brunnen im Jahre 1941 durch den landfremden Nazibürger-
meister Schmidt aus Hamburg abgebrochen und entfernt. Den oberen Teil
mit Bekrönung und Galgen ließ er mit Stücken von zwei andern entfernten
Brunnen zusammensetzen und das Ganze als stets laufenden Brunnen mit
sandsteinernem Behälter am Marktplatz aufstellen. Der Brunnen an dieser
Stelle mit seinen nichtzusammengehörigen Teilen, dem Wappen, der Jahreszahl
und Inschrift ist so etwas wie eine öffentliche Geschichtsfälschung!

e) Der Ziegelhof

Im Urbar von 1715 wird der Ziegelhof beschrieben als „ein Haus samt
unten und oben daran gelegenen zwei Ziegelscheuren, samt daran gelegenem
Brennofen, einseits und vorn die Eitz, anderseits und hinten S. Michelsberg,
an welchem ein darzugehöriges Kellerlein liegt, oben die Straß, so in die
Mühlen geht, und unten an Bantaleon Breüner den Maurer stoßend."

Der Ziegelhof befand sich also am Ende des Dorfes gegenüber der Elzbrücke
, zwischen St. Michelberg und Mühleweg. Er war immer in bürgerlichen
Händen, so 1546 des Veitin Ziegler und 1635 des Georg Jenger. Dieser verkaufte
kurz vor seinem Tode in genanntem Jahre dem Wolf Dietrich von Ratsamhausen
den Ziegelhof mit der Behausung, zwei Scheuren und andern
Gebäuen, wie auch die Steingrube um 300 Gulden. Von diesen gelangte er
bald in die Hände des Freiherrn Achilles von Dankenschweil und am 20. Mai
1662 in den Besitz des Freiherrn Johann Heinrich von Garnier72.

5. Der Herrschaft Licliteneck eigentümliche Güter zu Riegel

Mit dem Kauf des Riegeler Schlosses am 1. Januar 1661 kamen folgende
Schloßgüter zur Herrschaft Lichteneck, welche Güter die

71 Die Zahl als 53 zu lesen, wird nicht angehen, da das Anwesen von Merzweiler schon 1648 verkauf! worden
ist. Wahrscheinlich hat der Steinmetz den Verbindungsstrich des „Z" falsch angesetzt und ihm damit die
falsche Richtung gegeben.

ti Diese Zicgelhütte bestand noch bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts neben dem Hause des Adolf
Meyer. Sie gehörte um 1850 Ferdinand Schindler und ging hernach in den Besitz der Familie Schädle
über, welche sie der Brauerei Meyer verkaufte.

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