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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0063
häusle", vermehrt. Ebenso sind die Güter des Schönho-fs, die auf der Wildtaler
Seite der Bannscheide lagen, wie die anderen Flächen desselben, im
vorigen Jahrhundert aufgeforstet worden. Damit ist die Brücke gerodeten
Landes, die einst vom Wildtal hinüber in den Reutebach führte, verschwunden
, und die Spur des einstigen Zusammenhanges verwischt.

Im 18. Jahrhundert werden zwölf Bauern als Waldbesitzer angegeben;
den größten Anteil hat Christian Merz, der Inhaber des Spenglerschen Do-
manialgutes, mit 112 Jauchert. Der Wald der Herrschaft umfaßte 89 Jauchert,
von denen nur zwölf einhalb Jauchert Nadelholz waren, das übrige Lanbholz,
Buchen und Eichen. Der einzige Gemeindewald, der sich auf der Gemarkung
fand, war seit undenklichen Zeiten im Besitz Gundelfingens und lag im hintersten
Schoppach gegen das Ochsenlager nordöstlich vom Roßkopf. Dieser
Herzogenwald oder Obere Wald war nach der Überlieferung den Gundelfingens
von den Eierzögen von Zähringen gegeben worden und hatte zunächst
dem dortigen Gutleuthaus gehört. Seine erste Erwähnung geschieht
im Jahre 1272, als Graf Egeno von Freiburg, als Erbe der Zähringer, dem
Deutschordenshaus, das damals Güter im Wildtal besaß, eine bestimmte
Menge Holz aus „des Herzogs Wald" zu holen erlaubte. Als Besitz der Gemeinde
Gundelfingen wird der Wald erstmals 1349 genannt4. Er umfaßte im
18. Jahrhundert 81 Jauchert, wozu damals noch der Wald des Clarissenklosters
in Freiburg mit 25 Jauchert erworben wurde.

Um das Jahr 1306 wird neben dem Wildtal als besonderer Ort ein Holde
n t a 1 genannt5. Man ist der Ansicht gewesen, unter diesem Namen sei der
kleine Dobel zu verstehen, der hinter dem Murstenhof nach Süden gegen die
Veste Zähringen zieht und heute der Murstendobel genannt wird, denn im
15. Jahrhundert heißt dieser Hof „im Holendal". Holdental wird noch einmal
1327 bei der Aufzählung der Dörfer und Täler, die zu der Burg Zähringen
gehören, in einer Reihe mit Gundelfingen, Wildtal und Reute genannt6.
Demnach wird Holdental ursprünglich nicht zu Wildtal gerechnet worden
sein und kann nicht nur den kleinen Dobel umfaßt haben. Zudem werden
1493 und später im „Holdental" zwei Höfe, des Dietrich Meiger und des
Hanmann Bruch von Gundelfingen, erwähnt. 1657 erscheint das Wirtshaus,
die spätere „Sonne", noch mit der Namensform „im Holdenthal". Die Güter
in diesem Tal reichen bis an den Gundelfinger Bann und talaufwärts bis an
den Brühl. Es ist mithin nicht daran zu zweifeln, daß das ganze untere Wildtal
ursprünglich Holdental hieß, so wie der oberste Teil Schoppach genannt
wurde. Die drei Teile werden 1579 nebeneinander unterschieden: „Im Wild-
und Hohlentaler auch Schoppacher Zwing und Bann gelegen"7. Wahrscheinlich
sollen Holdental und Wildtal (Wolfstal) einen Gegensatz ausdrücken,
wie dies auch sonst, etwa in Tirol bei Heiterwang - - Berwang, vorkommen
mag. Der Gegensatz weist darauf hin, daß vorderes und hinteres Tal nicht
in einem Zuge, sondern mit zeitlichem Abstand besiedelt worden sind.

Die auf Wildtaler Gemarkung gelegene Veste Zähringen ist, vielleicht
neben Höhingen, die einzige im gesamten Breisgau, die den Namen von einem
alten Ort mit der -ingen-Endung trägt. Vielleicht ist sie in der Absicht gebaut
und so benannt worden, um dem Geschlecht einen Namen zu geben, der in der

i GLA 21/199.

5 Hefclc, Freib. Urk.-Buch 3, 74.

6 ZGO 12, 456.
" Wie Anm. 1.

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