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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0064
Form an die Karolinger und Lotharinger anklang, obgleich es damals schon
üblich war, sich nach seinen Burgen zu nennen. Außerdem ist wohl nicht zufällig,
daß die zur Namengebimg der Herzoge gewählte Burg auf Reichsboden stand8.

Der bedeutendste Ort in der Nähe war nicht das Dorf Zähringen, sondern
Gundelfingen. Allen Umständen nach muß dieses einst eine Ortsburg besessen
haben, wenn auch keine mehr in den Quellen erscheint. Nach der Gründung
des Klosters St. Peter am Ende des 11. Jahrhunderts, um die gleiche
Zeit, als die Veste Zähringen gebaut sein dürfte, wird eine große Menge
Besitz in Gundelfingen an St. Peter gegeben. Aus dem sonstigen Reichsgutbezirk
, der in Burgnähe lag, gelangt dagegen so gut wie nichts an St. Peter.
Der Schluß ist nicht ganz fernliegend, daß es die Ortsburg in Gundelfingen
war, die auf den Berg übertragen wurde, als man den Besitz der Gundel-
finger Ministerialen an St. Peter fallen ließ. In Gundelfingen blieb noch ein
„königlicher" Meierhof bestehen.

Die Erwähnungen der Veste zu Zeiten der Zähringer Herzöge sind äußerst
selten. Otto von Freising nennt schon zu 1075 Berthold L „de Castro Zaringen";
doch wird dies eine zeitliche Vorwegnahme sein. Die Sattlersche Chronik von
1514 gibt das Jahr 1091 als Erbauungsjahr. 1128 wird eine St. Petersche Urkunde
apud Castrum Zaringen ausgestellt0.

Nach dem Ableben Herzog Berthold V. von Zähringen im Jahre 1218, als die
Auseinandersetzung um das zähringische Erbe begann, stand die Burg mitten
in diesen Ereignissen. Sie wurde samt ihrem Zubehör von Kaiser Friedrich II.
als heimgefallenes Reichslehen eingezogen. Doch die Grafen von Urach-Freiburg
, Erben des zähringischen Eigengutes im Breisgau, ruhten nicht, den
wichtigen Besitz mit seinen Dörfern, Wäldern und Bergwerken in ihre Gewalt
zu bekommen. In der Zeit des staufischen Machtniederganges nach 1245 wurde
die Veste durch den Grafen Konrad von Freiburg, etwa 1248, eingenommen
und zerstört.

Wir erfahren nichts von einem Wiederaufbau, bis nach Ende des Interregnums
der neue König, Rudolf von Habsburg, mit der Wiederherstellung des
Reichsgutes begann, den Reichsbesitz einzog und die Burg wieder aufbauen
ließ. Die weiteren Einzelheiten sind nicht zu überschauen. Graf Egon II. von
Freiburg besetzte sie wieder und mußte sie 1275 wieder an den König herausgeben
. Im Jahre 1278 wurde sie durch die Freiburger Bürger, die samt dem
Markgrafen Heinrich II. von Hachberg auf Seite der Grafen standen, aufs
neue eingenommen und zerstört. Aber zuletzt behielt doch der König die Oberhand
. Am 23. Oktober 1281 wurde zwischen den Streitenden ein Friede beurkundet
, wonach der Markgraf die Burg wieder bauen, die Stadt Freiburg aber
das Silber dazu geben sollte, also daß sie gebaut würde ebenso gut oder besser,
als sie gewesen war, ehe sie zerbrochen wurde10.

Nicht lange nach König Rudolfs Tode kamen die Grafen von Freiburg
endlich ans Ziel. König Adolf verpfändete den Reichsbesitz an Graf Eberhard
von Spitzenberg, aus einem Zweig der Helfensteiner, und ehe dieser 1296 starb,
war die Pfandschaft bereits in Händen seines Verwandten, des Grafen Egon II.
von Freiburg. Als dieser im Jahre 1316 die Herrschaft Freiburg an seinen Sohn
Konrad abtrat, befand sich dabei auch die Burg Zähringen mit Leuten, Gütern
und alledem, was dazu gehört.

s Th. M a y c r , Staat der Herzoge von Zähringen, S. 9.
9 Freib. Diözcsanarchiv 15, 166.
io Stülpnagel in: Sehaninsland 76, 23 f.

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