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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0070
Sclioppach an das Domänenärar und wurden ebenso wie die Flächen des
Schönegutes aufgeforstet. Im gleichen Jahr erwarb der Staat das Berghaus des
Michelbachhofes mit 40 Morgen und 1903 den Hof selbst, der nun von einem
Pächter bewirtschaftet wurde.

Wildtal gehörte ursprünglich mit Zähringen und Gundelfingen zum
Pfarr sprengel der Heiligkreuzkirche in Reutebach. Diese erhielt noch
1506 Abgaben vom Wald im Wildtal, die in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts
, nach Durchführung der Reformation, auf die Kirche in Zähringen übergegangen
sind. Ebenso erhielt diese Kirche Abgaben von mehreren Höfen.
Gülten der Zähringer Kirche wurden 1745 an die Herrschaft vertausch!17.

Von der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an kennen wir Wildtaler
Güter, die den Zehnt an die Kirche Zähringen liefern. Demgegenüber sagt der
Berain des Stiftes AValdkirch von 1511, daß der Zehnt im Wildtal ihm zur
Gänze gehöre. Jedenfalls war die Teilung Wildtals nach der Pfarrzugehörigkeit
damals schon eingetreten, vielleicht hat sie schon weit früher bestanden. Danach
waren die Güter nördlich des Talbaches nach Heuweiler, die Güter südlich
desselben nach Zähringen eingepfarrt. Wenn im Jahre 1626 „die Pfarrei Heuweiler
mit ihrer Filiale Wildtal" dem Kollegiatstift Waldkirch inkorporiert
wird18, so waren davon nur die genannten nördlichen Höfe betroffen. 1790
zahlten 15 Güter, größtenteils Taglöhner, den Hanfzehnt nach Waldkirch. Es
ist hier durchaus so, daß Zehntpflicht und Pfarrzugehörigkeit zusammenfallen.
Mit kleinen Ausnahmen sind die Kollatoren der Kirche von Heuweiler und von
Zähringen die alleinigen Zehntherren (1762).

Von Seiten des Beroldingisclien Amtes wurde 1783 vorgeschlagen, die gesamten
Einwohner von Wildtal nach Zähringen einzupfarren, von wo aus sie auf
Grund eines Vertrages zwischen den beiden Kirchherren ohnedies versehen
wurden. In Waldkirch war man dagegen und stellte Vermessungen an, um zu
beweisen, daß der Weg nach Heuweiler näher wäre. Tatsächlich ist erst 1923
die Einpfarrung des gesamten Wildtals nach Zähringen erfolgt.

Vor der Inkorporierung der Pfarre Zähringen in das Kloster Allerheiligen
zu Freiburg (vor 1624) hatten die Bernlapp von Bollschweil die Pfarrbesetzung.
Sie übten den Brauch, als Gegenleistung von dem Beliehenen die Erlassung des
Zehnten von ihrem Gut in Wildtal zu fordern, ja in einem Fall sich den ganzen
Zehnt aus dem Tal — es waren 54 Mutt — für ein Jahr verehren zu lassen. An
die Nachfahren wurde der Rat gegeben, wenn ein Pfarrer in Zukunft den
Zehnt wieder nehmen wolle, so solle man mit ihm darüber verhandeln, daß er
ihn nicht nimmt, „doch mit Stille". Von den neu eingesetzten Pfarrern wurden
neben dem Zehntnachlaß noch Geschenke im Wert von 50 Gulden und mehr
genommen. Die Folge war, daß die Erben Gabriel Bernlapps von Bollschweil
gegenüber dem neuen Kirchherrn, dem Probst Jacob Geiger von Allerheiligen,
erklärten, ihre Güter seien vom Zehnt befreit, und dafür 1631 einen Prozeß
bekamen. Als der Besitz später in Spenglerscher Hand war, kam es 1788 bis
1790 wieder zu einem Zehntstreit, diesmal mit dem Kloster St. Mär gen. Von den
Wildtäler Höfen wurde damals der Zehnt durch ein Pauschquantum bezahlt.

3.

In der Landwirtschaft war die Viehzucht am wichtigsten, wie schon
aus der Bedeutung hervorgeht, die der Waldweide zukam. Der Talgrund diente

17 GLA 21/467.

18 GLA 229/43176.

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