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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0071
dem Wiesenbau, doch befanden sich Matten auch in den höheren Lagen. Unter
den Zehntforderungen wird am öftesten der Heuzehnt genannt. Feldfrüchte
waren Hafer und Roggen. Auch der Hanfbau muß eine Rolle gespielt haben.
Der Bestand an Vieh wird 1765 aufgezählt: 13 Pferde, 54 Ochsen, 46 Kühe,
25 Stück Gustvieh und 39 Schafe. Da diese Aufstellung Steuerzwecken diente,
ist sie mit Vorsicht aufzunehmen. Von diesem Vieh wurden 28 Stück von den
Gütern der Wildtaler im Gundelfinger Bann unterhalten.

Von dem Zustand der Wälder erfahren wir meist nur dann etwas, wenn
über denselben etwas zu klagen ist. Bestimmungen über die Bewirtschaftung
erscheinen schon im Berain von 1590/98. Danach soll man, wenn man Eichenholz
verschweinen will, die zwölf besten Eichbäume in einem Jauchert stehen
lassen. 1749 wird der Herrschaftswald als ziemlich ausgeholzt bezeichnet,
so daß man außer ein wenig Brennholz keinen Nutzen daraus habe. In den
folgenden Jahrzehnten setzen dann mit den vorderösterreichischen Waldord-
niiiigen ernstliche Versuche ein, den Wald wieder besser zu bewirtschaften.

Handwerker hat es hier kaum gegeben. Als das Kloster Waldkirch im
Jahre 1578 seine neugekaufte Zehnttrotte am Rebberg neu erbaute, kamen die
bland werker aus Gundelfingen und Denzlingen, selbst aus Waldkirch. Ebenso
war es bei den späteren Neubauten und Reparaturen (1673 und 1794). Eine
Schmiede wurde erst 1795 eingerichtet, wobei der Schmied, ein Taglöhner aus
Heuweiler, den das Kagenecksche Amt in Wildtal als Bürger aufnahm, die
Feindseligkeit der Einheimischen zu spüren bekam.

Die Wiidtäler besaßen, wie die Herrschaft auch, Rebstücke auf dem
Gundelfinger Berg, bauten dagegen in ihrem Tale nur wenig an. Auf dem Hof-
gut der Bollschweiler gab es 1 Jauchert Reben, die am Längehardt lagen. Auch
der im Obertal gelegene Leimstollenhof hatte noch Reben, ebenso der Mursten-
hof im 1 loldenial. 1880 gab es im gesamten Tal 5 ha, 1934 kaum noch 1 ha beim
Murstenhof.

Außer der Trotte des Stifts Waldkirch am Gundelfinger Rebberg, aber auf
Wildtaler Gemarkung, besaß dort auch Michael Spieß aus Gundelfingen eine
Trotte, die halb im Gundelfinger, halb im Wildtaler Banne lag.

Das Wirtshaus, später „Zur Sonne", im Holdental ist seit 1590 nachgewiesen
, wo es eine Wirtsordnung erhielt, die dem Wirt gewisse polizeiliche
Rechte gewährte. Um 1700 erhielt die Obrigkeit vom Saum Wein 12 Batzen
Unigeld, der Wirt sollte von jedem Saum 80 Maß ausschenken und hiervon auch
das landesfürstliche und ständische Umgeld entrichten. Das Wirtsgut wurde im
17. Jahrhundert mit dem Murstenhof vereinigt und von diesem aus verpachtet.
1882 wurde der „Sonnenhof" wieder selbständig, seine Liegenschaften wurden
teilweise parzelliert.

Die Wildtaler Mühle haben wir schon seit 1586 im Besitz der Herrschaft
gefunden. Sie zinste und zehntete an den Pfarrer von Zähringen. Der Müller,
der darauf gesetzt war, war wie der Vogt von der Fron befreit, doch nur dann,
wenn er zu mahlen hatte. Im 18. Jahrhundert war die Mühle ein Erblehen der
Familie Gery, 1778 wurde eine Ölmühle und Reibe dazugebaut. 1806 übernahm
Severin Frey, Stiefbruder des Martin Gery, die Mühle. Seine Witwe, die den
Betrieb fortführen wollte, erhielt 1826 nach umständlichen Ermittlungen, da
der alte Lehenbrief unauffindbar blieb, von der Domänenkammer einen neuen
ausgestellt.

Außer dieser „unteren Mühle" gab es (um 1750) eine zweite, vielleicht
beim Michelbachhof.

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