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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0077
bekommen, doch sollte der Überschuß dem Grafen zufallen. Am 19. Juni 1361
konnte sie auch dieses Recht ablösen. Die Münzherrlichkeit selbst verblieb
als Reichslehen beim Grafen, bis sie 1368 an die neuen Stadtherren übertragen
wurde. Die Erzherzöge von Österreich überließen sie ihrerseits am 8. Mai 1368
als Reichsafterlehen wiederum der Stadt.

Es wird angenommen, daß kurz vor oder mit der Übernahme der Münze
durch die Stadt Freiburg das bisherige Münzbild des Adlers, den die Zähringer
wie die Grafen von Freiburg in ihrem Schilde führten, durch den Adlerkopf
ersetzt worden ist, der im Volksmnnd als ein Rabenkopf angesprochen wurde.
Der davon abgeleitete Münzname Rappen ist 1322 erstmals belegt als „Rappen
Freiburger Münz" und damit sein Ursprung in Freiburg. Aber strittig ist
immer noch, ob er von dem Freiburger Adler-(Raben)kopf, der dunklen
Silberfarbe oder den Rabenköpfen im Wappen der Rappoltsteiner herzuleiten
ist.

Ans der Freiburger Münzstätte dürften auch die Gepräge der Markgrafen
von Baden-Hachberg als Miterben der Freibnrger Grafen, die an ihr einige
Rechte besaßen, hervorgegangen sein. Man schreibt ihnen die Pfennige mit
dem Bild des Löwen und des Lindwurms zu*. Die übrigen Prägeorte des

Abb. 9.

Ältester Rappen der Stadt Freiburg.
(stark vergrößert)

Breisgauer Münzkreises treten in ihrer Bedeutung weit zurück und haben
wohl uui' für ihren engeren Bereich oder kurzzeitig nach der Breisgauer
Währung gemünzt.

Das Gewicht des Breisgauer Pfennigs betrug um 1200 rund 0.5 g und es
wurden etwa 480 Stück aus der feinen Freiburger Mark (237.5 g) hergestellt.
Bis etwa 1377 verschlechterte sich die Münze auf 0,35 g bzw. 736 Stück. Für die
Zeit um 1270—1275 errechnet Wielandt unter Vorbehalten folgendes Verhall
uis des Breisgauer Pfennigs zu seinen Nachbarn:
1 Breisgauer Pfennig = 0,75 Lübinger Pfennig

0.80 Konstanzer Pfennig

0.92 Straßburger Pfennig

1.00 Basler, Schaffhauser, Villinger Pfennig, Heller

1.07 Rottweiler Pfennig
Im täglichen Verkehr wurden die Pfennige gewöhnlich als gleichwertig angenommen
, wenn ihr Aussehen der landesüblichen „gemeinen" Münze entsprach
. Die vielgestaltigen Münzbilder, häufig einander ähnlich, und die

* Bei Maltcrdingen auf ehemals hachbergischem Gebiet wurden 1946 rund 4600 dieser Lindwurmpfennige
gefunden (Abb. 7).

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