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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0093
Silber hingab als man im Saufen wiederbekam. Am 18. Februar 1623, als die
Krise nahezu ihren Höhepunkt erreicht hatte und der Reichstaler mit 5 Gulden
bewertet wurde, erlaubte Erzherzog Leopold seinen vor ländischen Münzstädten
die Weiterprägung des Kleingeldes vom Rappen bis zum vierfachen
Plappert nach dem Reichsfuß. Doch schon wenige Monate später, am 29. August,
kam der Umschwung, indem die landläufigen Münzen auf ein Viertel ihres
bisherigen Wertes herabgesetzt wurden, desgleichen aber auch die Preise für
Lebensmittel, AVaren und Löhne.

Als im Jahre 1632 der Krieg den Breisgau erreichte, war eine laufende
Münztätigkeit nicht mehr möglich. Nur noch für 1636/ 1637 berichten die Akten
über Betrieb in der Freiburger Münzstätte. Nachdem 1651 die Vorderösterreichische
Regierung und Kammer an ihrem neuen Sitz Freiburg feierlich
eingesetzt worden war, ließ sie im folgenden Jahr durch Christoph Empel,
den letzten Ensisheimer Münzmeister, das alte Freiburger Münzwerk untersuchen
, das nur den Handbetrieb gekannt hatte. Empel schlug ein wassergetriebenes
Silberstreckwerk nach Ensisheimer Muster vor und dafür einen
Bauplatz am Mühlgraben in der Nähe des Predigertors (etwa vor dem heutigen
Grand Hotel). Ein städtischer AVerkmeister habe ihm das Modell des
Radwerks, wie es in Emineudingen für das Streckwerk benützt wurde, gezeigt
und sich zu dessen Anfertigung erboten.

Die französische Llerrschaft von 1677 bis 1697 ließ keine deutsche Münztätigkeit
aufkommen. In zahlreichen königlichen Edikten und Mandaten der
Intendanten zu Breisach und Straßburg wurde zunächst das umlaufende Geld
bewertet und minderwertiges verrufen, bis schließlich ab 1. Mai 1690 alle
größeren Münzen der mit Frankreich im Kriegszustand befindlichen Staaten
verboten wurden. Nur die Scheidemünzen vom Doppelgroschen abwärts clurf-
ten noch umlaufen. Am 6. September 1695 ordnete der König schließlich zur
Versorgung der Provinzen an Rhein und Saar die Ausprägung von Stücken
zu 16. 4 und 2 Deniers in Straßbirrg an, weil viel schlechtes Geld im Verkehr
sei.

Ein neuer Abschnitt im Freiburger Münzwesen beginnt erst wieder im
Jahre 1700 mit der Bestellung des Freiburger Goldschmieds Johann Jakob
Rothblätz zum städtischen Münzmeister, aber nur für Kreuzer. Er hatte schon
im Vorjahr Münzwerkzeug aus Konstanz bezogen. Es würden dann Kreuzer
bis 1704 geprägt, zuletzt auch noch Plapperte. Im Oktober d. J. folgte ihm
Fridolin Joseph AVeissenbach, der scheinbar erst 1706 mit dem Münzen beginnen
konnte und zunächst Kreuzer. 1707 auch Zwanziger schlug. Erstere
wurden allerdings im Münzamt Hall für unterwertig befunden, so daß die
[nnsbrucker Regierung der vorderösterreichischen den Auftrag erteilte, der
Stadt das Münzprivileg abzufordern und die weitere Prägung zu unterbinden.
Das veranlaßte die Stadt zur Anstellung eines eigenen Münzdirektors in dem
Satzbürger Johann Baptist Hinderfaad und endlich zur Einrichtung eines mit
Wasserkraft betriebenen Silberstreckwerks, das sie dann den Spitzen der
Regierung vorführen ließ. In ihrer Rechtfertigungsschrift nach Innsbruck vom
6.,)uni 1711 führte sie aus. daß die Stadt nicht des Gewinns wegen münze,
sondern aus Not, denn es fehle überall an Kleingeld. Die starke Garnison
werde nur mit spanischen Dublonen gelöhnt, die nur ungern zu 7V2 Gulden
übernommen würden, und es gäbe fortlaufend Streitigkeiten zwischen dem
Militär und den Bürgern deswegen. Aus Innsbruck sei auch keine Scheidemünze
angeliefert worden. Sollte dies auch in Zukunft nicht der Fall sein,


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