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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0110
Server de cette maniere ce trophee d'infamie. D'un autre cöte, Ton savait
parfaitement que Pierre de Hagenbach etait non point roux. ainsi que la tete
du mnsee de Colmar, mais chauve; c'est ce que prouvent plusieurs epigrammes
latines de Jacques Wimpfeling et d'autres savants contemporains, qui com-
battaient ä leur maniere le tiranneau feodal. Une lettre de M. Rossmann, doyen
de l'eglise du Vieux-Brisacli, communiquee a la societe litteraire de Colmar,
par M. Morellet, professeur d'histoire, est venue, par des faits positifs, con-
firmer les doutes que l'on elevait depuis longtemps. II parait certain que la
pretendue tete de Hagenbach n'est autre que le chef d'un chevalier de Saint-
Jean de Jerusalem, decapite par les infideles, et qui ete expose ä la veneration
des catholiques de Fribourg dans la Chapelle de la commanderie de Malte.
En 1679 lors de la demolition de la chapelle, cette relique fut transferee dans
la cathedrale de Fribourg; eile s'y trouvait encore en 1796. A cette epoque, la
ville fut occupee par l'armee du Rhin et le Chef consacre fut envoye ä Colmar,
avec d'autres objets, et depose ä la bibliotheque. La tradition toutefois qui
attribuait cette tete au redoutable lieutenant de Charles de Bourgogne, ne
s'etablit pas immediatement; eile ne parait pas remonter ä au-dela de vingt
ou trente ans. (Chronique des Dominicains de Guebwiller publ. avec des pieces
justificatives par X. Mossmann. Guebwiller 1844, S. 82.)

Die Hagenbach-Legende hat sich aber weiter in Kolmar erhalten, wie aus
Schreiber, Geschichte der Universität Freiburg, Tl. 3, 1860, S. 79, zu entnehmen
ist. Schreiber teilt mit, daß der Kopf sich noch „gegenwärtig" auf der Stadtbibliothek
in Kolmar befindet. Er wurde später im Unterlindenmuseum in
Kolmar aufbewahrt, wo er in einer Yitrine zwischen Marterwerkzeugen und
Richtschwertern gezeigt wurde: In einem verschlossenen Glasbehälter, dessen
Verzierungen auf eine Anfertigung um 1800 hinweisen, liegen: 1. ein ausgetrockneter
Kopf mit roten Haaren und vollständigen Zähnen, 2. zwei
ausgetrocknete Unterarme mit Händen, 3. eine ebensolche Kinderhand. Während
noch der Museumskatalog von 1924 von der tradition tenace spricht, die
den Kopf10 dem Peter von Llagenbach zuschreibt, stellt die Aufschrift zum
Glasbehälter den richtigen Sachverhalt dar.

Aus der Tatsache, daß die Gebeine jahrhundertelang, zuerst in der Johan-
niterkirche und dann im Münster öffentlich zur Verehrung ausgestellt waren,
muß geschlossen werden, daß es sich um eine mit Freiburg irgendwie verbundene
Persönlichkeit handelt. Auffallend ist, daß man sich bei den Rückgabeverhandlungen
in Freiburg des Kopfes nicht mehr erinnert hat, wie es
auch unerfindlich ist, warum die Franzosen gerade diese Schauerstücke mit
über den Rhein entführt haben.

Die Tätigkeit Metternichs in Freiburg fand auch in den Verhandlungen
des akademischen Konsistoriums, wie der Senat damals hieß, ihren Niederschlag
. Wir erfahren daraus, unterm 22. Juli, daß Metternich mit Haussmann
tags zuvor außer der Bibliothek und dem Naturalienkabinett auch das
Armarium Philosophicum, das Chemische Laboratorium und den Anatomischen
Hörsaal besichtigt habe, um, wie er sagt, „einiges für die Nation auszuheben
". Das Konsistorium bemerkt dazu, daß man dagegen nichts einwenden
könne, nur ersuchte man ihn, über die ausgehobenen Stücke ein
Verzeichnis auszustellen, was Metternich auch zusagte. Am 23.Juli wird über
die am Tage zuvor erfolgte Entwendung der LIolbein-Bilder berichtet, die

16 Cl. Champion, Le Musee d'Unterlinden ä Colmar. Paris 1924, S. 13/14.

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