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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0119
des Bischofs Rieh w in von To u I aus dessen Diözese in die Diözese
Konstanz überführten Kanoniker z u r ü c k g e h e n , da die Mittel des
Klosters (St. Margen) zu gering und nach dem Tode einiger Brüder andere
wegen Verschiedenheit der Sprache und Sitte fortgelaufen sind5."

3. 1125, September: Bischof Ulrich von Konstanz schlichtet einen lang-
dauernden Streit zwischen den Klöstern sanete Marie und St. Gallen wegen
des Zehnten um Kirchzarten. Dabei heißt der Schutzvogt beider Kirchen
Chunrad0.

4. 1125, November 27: Bulle des Papstes Honorius II. für St. Märgen: „Wir
nehmen Euch und Euer Kloster in den Schutz des apostolischen Stuhles in Rom
auf, dem ihr auf Rat und Veranlassung des S t r a ß b u r g e r Propstes
B r n ii o , eines Mannes von ausgezeichnetem Adel, einen Zins
geben wollt. Bruno hat Eure Kirche auf eigene Kosten auf
seinem E i g e n g u t erbaut und durch Schenkung seiner Güter und
Besitzungen ausgestattet7."

5. 1136: „Das dem Rechte des hl. Petrus unterstehende Kloster, das Herr
B r ii ii o , der Kanzler, gründete, Cella sanete Marie nannte und dort
Canoniker einsetzte . . .8"

Wie schon bemerkt, sind wir über den genauen Zeitpunkt der Gründung
nicht unterrichtet. Da jedoch um 1120/1121 von längeren Schwierigkeiten in
St. Märgen die Rede ist, wird er schon einige Jahre vor 1120 anzusetzen sein.
Ludw. Schmid nimmt daher aus gutem Grunde etwa das Jahr 1115 an0.

Person des Gründers B r u n o

Da der Stifter von St. Märgen zweifellos zu Straßburg Dompropst war,
sind über seine Persönlichkeit vor allem die dortigen Quellen zu Rate zu
ziehen. Nun erscheint Bruno in Straßburger Urkunden im Jahre 1100 als
p r e p o s i t u s10, 1105 als „Brun, maioris ecclesie prepositus"11, ebenso 1109
und zwischen 1109 und 1113, im Jahre 1115 dagegen als Propst und
Kanzler, 1116 als „Propst und Kanzler des Königs", 1118 als „Propst
u n d Kanzler des Kaise r s" (Heinrich V.), also als Reich skanzle r12.

Im gleichen Jahre 1118 bestätigte der Bischof Cuno von Straßburg die
Schenku ng des D o m p r o p s t e s und Reichskanzlers Bruno, der
durch die Hand seines Gerichtsvogtes, des Grafen Wezelo, dem Straßburger
Domstift sein Gut im Dorfe Scherweiler bei Schlettstadt übergab13.

3 Krieger wie Note 4, Sp. 763; Regesten d. Bisch, v. Konstanz I, Nr. 739—740. Nach Scliöpfliu,
Hist. Zaring. Bad. V., S. 61, und Bader a. a. O. 222 wurden am 2. August 1121 Streitigkeiten zwischen
St. Pcler und St. Märgen nach längerer Zeit geschlichtet. Dabei heißt Wiesneck hier „dirutum Castrum",
also Burgstall. Der Zwist wurde erst 1156 endgültig beigelegt.

6 \\ a r t m a n n , Urkundenbucli von St. Gallen, Bd. III, 693.

7 Schreiber, Urkundenbucli d. Stadt Freiburg I, 215; Schmid, L., Älteste Geschichte (wie Note 9),
Teil II. 206.

8 Krieger a. a. O., Sp. 763, nach Zeitschr. f. Gesch. d. Oberrheins 31, 296.

o Seh m i d , Ludwig, Die älteste Geschichte des Gesamthauses Hohenzollern, Teil II, 1SS6, S. 71 --145, mit
ausführlichen Quellenangaben und Anmerkungen, S. 202—210, Nr. 21—75.

10 Straßburger Urkundenbuch I, S. 52.

11 Regesten d. Bischöfe v. Straßburg von Paul W entzeke, I, 1908, Nr. 376.
1- Ebenda, Regesten Nr. 382, 385, 597, 399, 401.

13 Ebenda, Nr. 402.

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