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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0120
Noch 1119 wird er erwähnt als „Brun, maioris ecclesia prepositus"14 und im
Oktober desselben Jahres als „Bruno, cancellarins et Argentinensis ecclesie
prepositus"15. Auch im Jahre 1122 ist er noch Zeuge als „Cancellarius et prepositus
Argentinensis ecclesie"16.

Nach Ludw. Schmid wird unser Bruno bereits in einem Verzeichnis des
endenden 11. Jahrhunderts an zwanzigster Stelle unter den 36 Domherren
aufgeführt, die offenbar nach dem Dienstalter aufgereiht sind. Demnach wäre
er damals weder ganz jung, noch auch bei den älteren gewesen17. Weitere
urkundliche Nachrichten für Bruno als Reichskanzler bringt Schmid von 1112
Ins Juli 112218. Somit reichen die Nachweise über ihn als Propst von 1100 Ins
1125. Sein Vorgänger im Amte, Burkart, wird letztmals als Propst 1097 genannt
, wo Bruno einfacher Kanoniker gewesen sein muß. Laut Straßburger
Totenbuchs segnete er an einem 6. Mai das Zeitliche19. Er war noch 1125 am
Leben, wie aus der oben genannten Papstbulle geschlossen werden kann.
Dagegen wird seit 1129 ein anderer Propst namens A d e 1 g o t genannt20.

Brunos Gleichsetzung mit dem im Jahre 1123 zum Bischof von Straßburg
eingesetzten Bamberger Domherrn Bruno, der 1125 vertrieben, dann wieder
eingesetzt, aber 1131 zum Rücktritt bewogen wurde und dann 1162 in Bamberg
als einfacher Domherr starb, wie sie Bader, Krieger, Stumpf, Loosherr und
H. Ginter angaben, ist nach Paul Wentzcke unhaltbar21, wie schon L. Schmid bewies9
. Des Bischofs Bruno Verwandte, Sigiboto von Tannhausen und Adelbert
von Tiengen, weisen vielmehr nach Mittelfranken als ihre gemeinsame Heimat21.
Der genannte Ludwig Schmid („Zollernschmid") hat 1888 die Personalien des
Gründers von St. Märgen sowie seine Tätigkeit in Straßburg und als Reichskanzler
Heinrichs V. einer eingehenden Untersuchung unterzogen9. Nach der
letzten Nennung 1125 starb Bruno an einem 5. Mai der folgenden Jahre, wohl
vor 112922.

Nur in einem Punkte fand Schmid neuestens Widerspruch: Bruno war kein
Grafensohn von Zollern, sondern von LI a i g e r 1 o c h - W i e s n e c k. Bader
und mit ihm H. Ginter haben ihn für einen Grafen von Llohenberg ansehen
wollen23.

Brunos Familie

In unmittelbarer Nähe des Klosters St. Märgen in Richtung gegen den
Bahnhof Himmelreich stand auf einem Berg die Burg Wiesneck, die
öfter zerstört wurde, so schon vor 1121, und heute Ruine ist. Nun begegnen
uns in einer Schaff hauser Urkunde des Klosters Allerheiligen vom 1. Juni 1096

14 Ebenda, Nr. 403.

15 Schmid, Ludw., a. a. O., II, S. 206, Anmerk. 54.

16 Ebenda, Anmerk. 55, S. 206.
IT Ebenda, S. 205.

18 Ebenda, S. 207—211.

19 Ebenda, S. 144 und 219, Note 82.

20 Ebenda, S. 95 und Anmerk. 56.

21 Wentzcke, Regesten d. Bischöfe v. Strafiburg-, I, 1908, S. 308, Nr. 412.

22 Schmid, L, a. a. O., S. 144, und Note 82, S. 219. Der andere Bruno, der ehemalige Bischof, starb dagegen
am 10. Juli 1162. Ebenda, S. 145.

23 B a d e r , a. a. O., S. 222.

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