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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0121
ein Adalbertus c o m e s (Graf) de W 1 s e n e g g i mit seinem Bruder
Brun o24. Man deutet diesen Bruno seit Franz Ludw. Baumann auf
unseren Klostergründer Bruno. Auch Bader tat dies. Brunos Bruder
Adalbert erscheint an einer anderen Stelle der Schaffhauser Urkunden als
GrafAdalbert von Hai gerloch mit Besitz zu Herdern bei Freiburg,
also unweit von Wiesneck25. Er ist offensichtlich je nach seinem jeweiligen
Wohnsitz benannt, wie das damals auch sonst festzustellen ist. Ludwig Schund
hat allerdings diesen Adalbert mit dem gleichzeitigen Grafen Adalbert
von Z o 11 e r n , Mitstifter des Klosters Alpirsbach, gleichgesetzt, was neue-
stens Jänichen bestritt26.

Jänichen kam auf Grund eines Jahrtagverzeichnisses vom Jahre 1133 aus
Alpirsbach, das jedoch ursprünglich in Weildorf, der für die Grafenburg
Haigerloch zuständigen Pfarrei, entstanden sein muß, zu dem Schluß: Die
alten Grafen von Haigerloch-Wiesneck waren keine Angehörigen
des Zollernstamm.es. Letzterer hat vielmehr nach dem Aussterben der
Haigerlocher ums Jahr 1170 dessen Erbschaft samt dem weiß-rot quergeteilten
Wappenschild übernommen, worauf ein Zweig mit diesem AVappen sich den
Namen „Grafen von Hohenberg" zulegte und Herr zu Haigerloch blieb27. Dies
geschah offenbar, weil diese Herren auf dem Oberhohenberg bei Deilingen
auf der Schwäbischen Alb, unweit von Rottweil, eine Burg erbaut hatten.

J. Bader behauptete seiner Zeit, der 1125 in der Streitschlichtung des Konstanzer
Bischofs Ulrich zwischen St. Märgen und St. Gallen vorkommende
Vogt „beider Kirchen" namens C h u n r a d sei ein Hohenberger Grai gewesen
. Davon steht nun aber in der Urkunde überhaupt nichts28. Ob man an
Konrad von Zähringen denken dürfte? Der wäre dann allerdings zugleich
Vogt von St. Mär gen und St. Gallen und wohl auch von St. Peter, dem Familien-
kloster der Zähringer gewesn, was zu Baders Theorie schlecht passen will,
St. Märgen sei von den Hohenbergern als Gegenpol gegen die Zähringer erbaut
worden29. Hat doch auch der Abt von St. Peter sich väterlich um die junge
Schwesterngründung angenommen.

Eher käme, da Ficklers Deutung auf Konrad von Heiligenberg offensichtlich
irrig ist, der Sohn Konrad des G a m m e r t i n g e r G r a f e n U 1 r i c h II.
(1116—L144 und länger) und der Judith von Zähringen (Konrads von Zähringen
Schwester) in Frage, wäre nicht seine Jugend als ein gewisses Hindernis
aufzufassen. Er ist sonst 1127 bis 1139 nachzuweisen und trat mit seinen Geschwistern
ins Kloster Zwiefalten ein30. Sein Vater Ulrich IL von Gammer-
tiIlgen erscheint in der folgenden Zeit als Vogt von St. Gallen31. Noch 1125 war
in der oben genannten Papstbulle die freie Vogtwahl für St. Märgen zugesichert
worden7.

Bader hat den Gründer Bruno für einen Grafensohn von Hohenberg angesehen
. Doch ist vor dem Jahre 1170 kein Hohenberger nachzuweisen, der in

2-± Baumann, Franz Ludwig, Quellen zur Schweizer Geschichte, III, 1: Urkunden des Klosters Allcr-
hciligen-Scliaffhausen, 1883, S. 51 f.

25 Ebenda, S. 126.

-0 Jänichen, Hans, Hohenzollerische Jahreshefte, 1961, S. 10—22.

27 „Hohenzollerische Heimat", Gammertingen, 1963, S. 9—10.

28 Wart in a n n . Uß von St. Gallen, III, S. 693.
20 Bader, a. a. O., S. 215 f.

30 Hohenzollerische Jahreshefte 1937, 59—90; Stammtafel ebenda, 1956, S. 124.

:'i Hey ck , Eduard, Geschichte der Herzöge von Zähringen, 1891, S. 262, nach Continuatio Casuum s. Galli,

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