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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0126
Zur Erklärung darf man vielleicht an ein schweizerisches „Schur" erinnern,
das Prunkbecher bedeutet, mhd. schiure = Becher, Pokal9. Schurtag
könnte dann bei Annahme eines entsprechenden Tätigkeitswortes als der Tag
des Becherns, Pokulierens und Essens aufgefaßt werden, so wie alle Beispiele
Baders es verlangen. Doch scheint dies nicht hinlänglich zu sein. Vielmehr
bedeutet das der „Schur" zugrunde liegende ahd. sceron nicht nur scheren
, sondern auch „ausgelassen sein", und dies paßt für den Schurtag
ausgezeichnet. Ja, man wird sogar direkt an das lateinische Wort scurra,
der Spaßmacher im Sinne von Fasnetnarr (scurrari = Spaß machen;
griechisch skairo, ich hüpfe, tanze) erinnern müssen10. Ein Zusammenhang mit
diesem Wort kann durch die Klöster sehr wohl geschaffen worden sein und
ist durch die Formen scurotus und scurott ziemlich naheliegend. Das Schürwecken
bedeutet dann „das Aufwecken der Fasnetnarren" oder der Spaßmacher
, Possenreißer.

Joh. Adam Kraus

9 Math. Lexer, Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, 1930, S. 184.
io Kluge-Götze, a. a. O., 1934, S. 514.

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