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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1965/0047
Abb. 25 Früher vorhandene Reste der
Deckenausmalung der alten unteren
Ratsstube nach ihrer Umwandlung in
eine Gerichtsstube.

Dargestellt war das für solche Räume
charakteristische Jüngste Gericht, da an
der Posaune eines der Engel „Surgite"
steht.

nunmehrige Gerichtsstube auch eine Ausmalung, von der wenigstens die Engel
des für einen Gerichtsraum charakteristischen Jüngsten Gerichts uns im Bilde
erhalten geblieben sind (Abb. 25)108.

Historisch-politische, reclitshistorische und künstlerische Bedeutung
der Ruine auf dem Hof des Freiburger Rathauses

Die Entwicklung ist, wie wir sehen, also gerade umgekehrt verlaufen, als
bisher von der Forschung angenommen wurde. Aus dem Sitz des Rates, wenn
man so will, dem Bauwerk, in dem die Anfänge einer Art innerstädtischen
Demokratie ihren ersten Stein gewordenen Ausdruck gefunden haben, wurde
in relativ später Zeit auch.der Sitz des Stadtgerichtes.

Die Geschichtsforschung hat sich zu bemühen, die Wahrheit auch dann zu
ergründen, wenn dadurch schöne Konventionen und Märchen zerstört werden.
Viele alte Freiburger und Freunde der Stadtgeschichte werden es vielleicht
nicht leicht verschmerzen, daß hier das, wie es in der Literatur heißt, „seltene
Beispiel einer süddeutschen Gerichtslaube" anscheinend erheblich um seine Bedeutung
gemindert werden mußte109. Man möge aber bedenken, daß bei der

108 Auch vor dem Umbau war die untere Ratsstube bereits ausgeschmückt gewesen. Vgl. 1496
April 15: „den buwherren ist gewalt geben, Sant Cristoffel in die ratsstuben, doch mit mindern
kosten malen lassen, auch die stuben suwern und erneuern" (StA R. Pr., Bd. 5, Bl. 36). Und
1494 erfahren wir, daß die Ausbürger eine Bescheinigung erhielten, die zeigte: „uff eim halben
bogen, Österreich und Fryburg, zwen schilt, wie in der ratsstuben an venstern" (ebd. R. Pr.,
Bd. 4, Bl. 10 v). Ja, sogar mit Bauplänen trug man sich bereits seit längerer Zeit, denn 1501
Juli 26 heißt es: „daß man die nuw canzli zuo richten solle" (ebd. Bd. 7, Bl. 234 v).

100 Noack, Freiburger Baugeschichte a. a. O. S. 22.

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